Ich erzähl dir mein Essen…


Ein Blatz für die Gans für RTL

Vor ein paar Tagen durfte ich für die Sendung Punkt 12 bei RTL eine Martinsgans in den Ofen schieben. Die Einladung dazu kam recht kurzfristig. Obwohl mich Kameras nicht nervös machen, war ich doch einigermaßen aufgeregt in der kurzen Zeit, die mir blieb, um alles zu durchdenken.

Der Grund dafür war, dass die Zubereitung von Gänsebraten aus meiner Sicht immer ein bisschen heikel ist. Eine missratene Gans kann sehr zäh sein und ich wäre selbst unter Aufbietung meiner geballten schauspielerischen Fähigkeiten nicht in der Lage, das zu verschleiern. Außerdem hat man ja immer so einen kleinen Mann im Ohr, der ruft: Und wenn was schief geht…

Natürlich wäre es sicherer gewesen, die Gans über Nacht bei niedriger Temperatur zu garen. Das schied aber aus technischen wie aus logistischen Gründen aus. Als letzter Unsicherheitsfaktor blieb dann noch die Einkaufsquelle. So kurz vor Sankt Martin konnte ich nicht damit rechnen, beim Geflügelhof meiner Wahl noch ein schönes Tier zu bekommen. Für gewöhnlich haben die meisten Leute bereits lange im Voraus ihren Festtagsbraten vorbestellt. Also überließ ich den RTL-Leuten den Einkauf der Hauptzutat. Sie besorgten ein wunderschönes Prachtexemplar von 5 Kilo, von einem ausgezeichneten Hof in der Umgebung.

Die Gans war nicht besonders fett, sehr gut gerupft und ganz frisch. Im Inneren lagen die Organe in einem Beutel und zusätzlich gab es reichlich frische Kräuter. Glück gehabt! Bei so hervorragender Qualität kann eigentlich nicht mehr so wahnsinnig viel schief gehen.

Noch mehr Zuversicht machte sich breit, als kurze Zeit nach dem Schließen der Ofentür ein phantastischer Duft durch die Wohnung zog. Was so gut riecht, kann eigentlich nicht schlecht werden, oder? Am Ende zogen wir einen Vogel aus dem Rohr, der so knusprig war, dass ich es kaum glauben konnte. Der erste Anschnitt erfolgte vor der Kamera. Lotte, die Moderatorin, reichte mir ein schönes Stück aus der Gänsebrust, saftig und knusprig. – Puh, geschafft! Das war wirklich gelungen!

Der Beitrag ist jetzt online zu sehen, und zwar bei Punkt 12 und bei kochbar.de.

Die erste Frage, die danach auf Facebook gestellt wurde, galt dem Blatz /Platz, den ich in der Füllung verarbeitet habe. Dabei handelt es sich um süßes Brot, das man normalerweise bei jedem Bäcker kaufen kann. Für den Beitrag habe ich selbst gebackenen Blatz verwendet, und zwar nach diesem extrem einfachen Rezept:

Blatz / Platz

500 g Mehl

1 Würfel Hefe, 42 g

3 EL Zucker

1 TL Salz

60 g weiche Butter

250 ml handwarme Milch

1 Ei

Alle Zutaten miteinander zu einem glatten Teig verkneten, am besten mit einem Rührgerät. Den Teig zugedeckt eine halbe Stunde gehen lassen und dann noch einmal kurz kneten.

Eine Kastenform (30cm) mit Backpapier auskleiden. Den Teig zu einem länglichen Laib formen, in die Form legen und mit einem sauberen Tuch bedecken.

Nach etwa einer Stunde sollte der Teig bis zur Kante der Form aufgegangen sein.

Den Backofen auf 200° C vorheizen.

Die Oberfläche mit Wasser einpinseln und die Form mit dem Teig in den Ofen schieben.

Die Temperatur auf 180°C senken.

Nach 40 min. den Blatz aus der Form nehmen und weitere 10-15 Minuten ohne Form backen.

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