Ich erzähl dir mein Essen…


Seelsorger in Gefahr

Damit kann man also Priester würgen. Oder müssen Priester würgen, wenn sie Spinat essen? Eine allergische Reaktion? Oder eher eine Teufel-trifft-Weihwasser-Situation? – Alles falsch! Angeblich ist das Verführungspotenzial dieser grünen Klößchen so gewaltig, dass selbst Geistliche jede Mäßigung vergessen. Dann essen sie so viel von den grünen Geschossen, bis ihnen die Luft weg bleibt.

In Südtirol bezeichnet man leckere Spinatklöße daher als Strangolapreti = Priesterwürger, sagt mein Kochbuch. Die klassische Ausführung entspricht einer Art Semmelknödel mit Spinat. In anderen Regionen Italiens findet der Begriff auch für ganz andere Arten von Pasta Verwendung.

In diesem Fall handelt es sich um Spinat-Ricottaklößchen, die ich bei Schöner Tag noch! und bei Cucina Piccina abgekuckt habe. Sophie nennt sie übrigens gar nicht Strangolapreti, sondern Malfatti, also schlecht Gemachte. Der Name verwirrt mich noch viel mehr. Was kann an Spinat mit Ricotta und Parmesan schon schlecht gemacht sein? Die Kombination ist so sicher wie das Amen in der Kirche, denn sie funktioniert einfach immer.

Meine Malfatti habe ich aus Spinat hergestellt, den ich 2 Tage zuvor eingefroren hatte. Dazu wird der Spinat kurz blanchiert, abgeschreckt und ausgedrückt. Trotz der landläufigen Propaganda (ja ja, ich weiß, der wird sofort, quasi noch auf hoher See, eingefroren und da sind wahnsinnig viele Vitamine drin…), schmeckt mir selbst dieser Spinat immer noch wesentlich besser als der industriell eingefrorene.

Sichtbarer Beweis für den Qualität: beim Auftauen gibt der frische Spinat kein Wasser ab und kann sofort weiter verarbeitet werden. Das sieht dann so aus:

Strangolapreti / Malfatti / Spinatklösse

125 g Ricotta

1 Ei

2 geh. EL Instant Mehl

1 Knoblauchzehe

tiefgekühlter Spinat aus 250 – 300 g frischen Blättern  

2  handvoll geriebener Parmesan

Pfeffer

Salz

Muskat

Butter

Olivenöl

Schnittlauch

Ricotta mit Ei und Mehl glatt rühren.Knoblauch über eine Reibe ziehen, mit der Messerklinge zu Mus drücken oder durch die Presse drücken und hinzufügen. Den Spinat mit einem Messer hacken und unter den Teig rühren. Mit Parmesan vermischen und mit Pfeffer, Salz, Muskat kräftig abschmecken.

Einen Topf mit Salzwasser erhitzen. Esslöffelgroße Klöße formen und im sanft siedenden Wasser 10 Minuten ziehen lassen. Wenn man ganz sicher gehen will, macht man natürlich einen Probekloß.

Butter und Olivenöl in einer Pfanne aufschäumen und die Klöße darin schwenken. Mit Schnittlauch ein bisschen hübsch machen.

Juliane macht ihre Klöße mit glatter Petersilie und Sophie schwenkt die fertigen Malfatti in Salbeibutter. – Hätte ich ebenfalls gerne so gemacht, wenn ich Petersilie oder Salbei im Haus gehabt hätte.

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