Ich erzähl dir mein Essen…


Dicke Brause für die Zeit zwischen Frühling und Herbst

Im Sommer 2013 habe ich mir eine neue Marotte angewöhnt. Ich hole meine Sommerkleider aus dem Schrank, probiere mal das eine, mal das andere, und betrachte mich im Spiegel. Danach laufe ich durch das Haus und genieße das Gefühl, etwas unheimlich Beklopptes zu machen.

Früher war in meiner Erinnerung sehr viel mehr Sommer als heute. Die Älteren werden sich daran erinnern oder sie werden auch diese Ansicht für bekloppt halten. Aber in meiner Vergangenheit gab es viele endlose Sommer mit endlos langen Hitzetagen, die in dem 200-jährigen Gemäuer, in dem ich lebte, niemals richtig abkühlten.

Damals, Anfang/Mitte der 90er, traf ich mich gelegentlich mit meinen Eltern zum Feiern, zum Essen und zum Trinken in Luxemburg. Und es herrschte wirklich immer brütende Hitze, in dem kleinen Land an der Mosel. Die durchfeierten Nächte, die Fahrten über die kurvigen Straßen des nördlichen Saarlandes und das Gefühl, dass ich irgendwie nie das Richtige zum Anziehen hatte für solche Temperaturen, sind mir noch gut im Gedächtnis geblieben.

Jetzt würde ich gerne erzählen, dass bei solchen Gelegenheiten immer der gute Crémant de Luxembourg getrunken wurde, aber nein… Tatsächlich wurde bei diesen Feiern damals sehr viel anderes Zeug getrunken, unter anderem auch Champagner. Aber der Cremant rückte im Laufe der Jahre so nach und nach in den Vordergrund. Zumindest legten die gelegentlichen Ausflüge ins Nachbarland den Grundstein für meine Schaumweinpräferenz. Crémant de Luxembourg ist da für meinen persönlichen Geschmack immer noch ganz weit vorne. Auch, wenn ich mich an diese heißen Sommer kaum noch erinnern kann. 

Mein ganz spezieller Liebling unter den Prickelwässerchen ist der Crémant St. Martin Brut, hergestellt nach Méthode traditionelle. Die Zusammenstellung von 48% Riesling, 49% Pinot Blanc und 3% Auxerrois reift in den Kalksteingewölben unter Remicher Stadtgebiet, direkt an der Mosel und mit Blick auf die deutschen Nachbarn. Für Leute wie mich, die zwar äußerst gerne, aber ebenso wenig trinken, gibt es freundliche halbe Flaschen.

Von so einer kleinen Flasche genehmige ich mir jetzt einen Schluck und dann erhebe ich mein Glas auf die 64. Weinrallye, die von Thorsten und Susa ausgerufen wurde. – Herzlichen Dank & Prost!

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