Ich erzähl dir mein Essen…


Wir backen Spekulatius

Männlein-Bäckerei

Spekulatius-Männlein | pstasciutta.de

Irgendwie bin ich immer zu spät dran. Nicht nur so gewohnheitsmäßig, bei Terminen und Verabredungen, – also ja, das auch. Ich meine ganz speziell im Advent und da ganz besonders die Weihnachtsbäckerei. Die fleißigen Bäckerinnen im Internet backen so früh, dass sie den ganzen Dezember über was zu Futtern haben. Das war früher ganz anders und ich weiß gar nicht, wann diese Sitte so eingerissen ist. In unseren Breiten war es lange Zeit üblich, am Martinstag noch einmal so richtig nach Herzenslust zu essen und danach zu fasten. Nicht, dass ich diesem Brauch nachtrauern würde. Fasten ist generell nicht mein Ding. Aber in früheren Zeiten war dieser Rhythmus notwendig und sinnvoll. Das Vieh, das man nicht über den Winter füttern wollte, landete im November auf dem Teller. Und für Weihnachten blieb auf diese Weise noch etwas in der Vorratskammer übrig. Von derartigen Zwängen sind wir heute weit entfernt. Selbst die katholische Kirche hat davon abgesehen, das Fasten in der Vorweihnachtszeit vorzuschreiben. Und irgendwie macht es ja sowieso niemand mehr, abgesehen von den Ostkirchen, die ihre Philippus-Fastenzeit einhalten. Alle anderen rennen vom Büro gleich auf den Weihnachtsmarkt und bereiten sich spirituell mit Bratwurst und Glühwein vor. Die Witze im Internet sind so vorhersehbar wie das Erscheinen der Lebkuchen und Dominosteine nach den Sommerferien. Tatsächlich wurde teilweise schon beobachtet, dass dieses ganze Zeug gekauft wird.

Also gut, ich bin spät dran. Bisher kein einziger Witz über Schokoweihnachtsmänner und kein einziger Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Aber dafür habe ich noch eine volle Dose mit Plätzchen. Das gefällt mir sehr und ich gedenke unterm Weihnachtsbaum ein paar Spekulatius zu knabbern.

Mandel-Spekulatius mit Zimt, Kardamom und Nelke | pastasciutta.de

Mandel-Spekulatius-Männlein [Rezept]

Spekulatius werden normalerweise vor dem Backen mit Modeln geformt. Diese hier wurden ganz simpel nur mit einem Ausstecher in Form gebracht. Noch einfacher geht es, wenn der Teig nach dem Ausrollen nur in Streifen, Rauten oder Quadrate geschnitten wird, so wie es Maja von Moey’s Kitchen macht.

  • Spekulatius sollten unbedingt dünn ausgerollt und heiß gebacken werden!
  • Die Gewürze schmecken deutlich besser, wenn sie frisch gemahlen oder im Mörser zerrieben werden.



Zutaten für den Teig:

70 g Mandeln

100 g weiche Butter

125 g Zucker

250 g Mehl, Type 405

1/2 gestr. TL Backpulver

1 Ei

1 Pck. Vanillezucker

1 Prise Salz

1/2 TL Zimtpulver

1 Msp. Nelkenpulver

1 Msp. Kardamompulver



Außerdem: 

Silikonpinsel

Mandelblättchen 



Den Backofen auf 180 °C vorheizen.



Die Mandeln blanchieren und abziehen. Auf einem Backblech gleichmäßig verteilen und im vorgeheizten Ofen rösten, bis sie anfangen, sich ganz leicht zu verfärben. Unbedingt beobachten, zwischendurch kurz am Blech rütteln und sofort rausnehmen, bevor die Mandeln dunkler werden. Abkühlen lassen und in einem Blitzhacker zu feinem Pulver verarbeiten.

Den Backofen auf 200°C schalten. Ein Backblech mit Backpapier belegen.

Vom Mandelpulver 50 g abwiegen und mit den übrigen Teigzutaten zusammenkneten.

Falls der Teig zu weich ist, etwas Frischhaltefolie darum wickeln und für 30 Minuten in den Kühlschrank geben. Normalerweise kann der Teig aber sofort weiter verarbeitet werden.

Den Teig dünn ausrollen und Männlein ausstechen. Eine Seite der Männlein leicht mit Wasser bestreichen und in einen Teller mit Mandelblättchen drücken. Mit der Mandelseite nach unten auf das vorbereitete Backblech legen. Im vorgeheizten Backofen etwa 10-12 Minuten Backen. Auf diese Weise etwa 3-4 Bleche belegen und nach einander backen. Die fertigen Spekulatius kurz auf dem Blech abkühlen lassen und dann auf einem Gitter vollständig abkühlen lassen.

Auch ohne klassisches Model gut in Form: Spekulatius | pastasciutta.de
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