Ich erzähl dir mein Essen…


Prummetaat Inside out

Sommer vorbei, aber noch nicht Herbst, das ist der Zustand draußen. Als Food-Blogger ist man ganz schön auf sowas fixiert. Das Wetter und die Jahreszeiten bestimmen mit, was auf den Tisch kommt und was gegessen wird. Hier, im Rheinland, sind gerade die Plaumen reif. Das heißt die Lieblingszwetschgen vom Lieblingsbaum, den ich erst letztes Jahr entdeckt habe, könnten wohl noch ein paar Tage Sonne vertragen. Trotzdem hatte ich gleich Appetit auf Prummetaat, als ich die Prumme auf dem Wochenmarkt erblickte. Wie in jedem Jahr endet es damit, dass ich gut die Hälfte vom Teig abzweige und Buchteln daraus backe. Handtellergroß ausgerollte Teigstücke fülle ich mit entkernten Plaumen, in die etwas Cassonade kommt. Dann schließe ich den Teig um die Früchte und setze sie in eine Form, mit reichlich Platz um jeden Kloß herum. Alles eine halbe Stunde gehen lassen und dann Milch warm machen, Zucker darin auflösen und Zimt hinein streuen. (Hier war es eine kleine Form, etwa halb so groß wie ein Backblech. Dafür nahm ich 150 ml Milch, 3 EL Zucker und eine ordentliche Prise Zimt.) Die süße Milch über die Klöße gießen und die Form in den auf 180°C vorgeheizten Backofen schieben. Etwa 25 Minuten backen.

Wenn es dann so schön duftet, nach Hefekuchen, nach Zimt und Prumme, dann sieht man sich im Geiste schon durch farbiges Laub tanzen. Natürlich ausschließlich bei strahlendem Sonnenschein! Und dann zu Hause angekommen, hat man rosige Wangen und macht sich über frischen Zwetschgenkuchen her, den ganzen Herbst hindurch, ununterbrochen. Wir trinken Federweißen und sammeln Nüsse. Der Herbstanfang ist die reine Phantasie, – rotgefrorene Nasen und graue Novembertage kommen darin nicht vor.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner