Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?
Ob ich noch einmal bei einem Supperclub kochen werde, weiß ich nicht. Das hängt schließlich nicht von mir allein ab. Aber eins kann ich schon sagen, beim nächsten Mal wird alles anders. Da gibt es als Nachtisch für jeden einen Apfel. Oder einfach nur Pudding oder so. Ob ich so ein Eis-Gedöns noch einmal für 40 Leute mache, muss ich mir jedenfalls gut überlegen.
Dabei war die Idee so bestechend, weil sie ein unkompliziertes Dessert versprach, das sich gut vorbereiten lassen sollte. Wer denkt sich so einen Blödsinn aus? – Ja, ich natürlich! Jede Portion sollte einzeln eingefroren sein und zum Servieren einfach nur aus dem Kälteschlaf geweckt werden. Für eine überschaubare Runde von 8 Leuten ist das sogar eine klasse Idee…
Frozen-Yoghurt-Törtchen mit Früchten
Fangen wir also mit den Vorbereitungen an. Vorbild für meinen Frozen Yoghurt war ursprünglich mal das Joghurteis von Frau Küchenlatein. Inzwischen mache ich es immer so:
Frozen Yoghurt
1.000 g cremigen Joghurt, 3,5% in ein dünnes, sauberes Tuch (Waschmittelrückstände auswaschen!) in einem Haarsieb schütten. Die Molke beginnt sofort abzulaufen. Der Joghurt sollte etwa die Hälfte seines Gewichts verlieren. EDIT: Das dauert bei mir etwa vier Stunden.
100 g Zucker, etwas Zitronenschale, ca. 1 TL Zitronensaft, ca. 1 TL. Vanilleextrakt in den abgetropften Joghurt geben und so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Creme in die Eismaschine geben und gefrieren lassen.
In der Zwischenzeit oder vorher, am besten aber, während der Joghurt abtropft, einen Biskuit backen. Ich halte mich dabei im Wesentlichen an ein Grundrezept vom Doktor. Dabei entsteht eine ganze Platte, so groß wie ein Backblech. Das ist viel mehr, als man für ein paar Desserts braucht. Den Rest esse ich gerne zu einem Glas Milch.
Biskuit
Ein Backblech mit Backpapier belegen und dabei die Ränder des Papiers hochfalten, damit der Teig nicht am Rand auseinander läuft.
Den Backofen auf 210°C vorheizen.
3 Eier mit dem Handrührer schaumig schlagen und dabei 50 ml heißes Wasser hinein laufen lassen. 150 g Zucker hinzufügen und zirka 1 Minute weiter schlagen. 100 g Mehl mit 50 g Speisestärke und 1 gestr. TL Backpulver vermischen und kurz und zügig unter den Eierschaum rühren. Den Teig uf das vorbereitete Backblech gießen und, falls nötig, glatt streichen.
Im vorgeheizten Backofen etwa 10-15 Minuten backen.
Den gebackenen Biskuit sofort auf eine Lage Backpapier stürzen, das mitgebackene Papier vorsichtig abziehen und zum Schutz vor Austrocknen wieder darauf legen. Mit dem Papier auf einem Rost abkühlen lassen.
Sobald der Biskuit abgekühlt ist, kann man die Förmchen vorbereiten. Dazu nimmt man zum Beispiel ein Muffinblech und kleidet die Förmchen mit Frischhaltefolie aus. Etwas weniger Ärger hat man mit Silikonförmchen, denn die braucht man nicht mit Folie auszukleiden.
Dann schneidet man den Biskuit in Streifen, mit denen die Förmchen ausgekleidet werden. Optimal ist, wenn der Biskuit so gut aufgegangen ist, dass man die Höhe der Teigplatte halbieren kann. An dieser Stelle klärt sich nun auch, weshalb wir nicht von Anfang an Löffelbiskuits gebacken haben. – Die Teighülle soll möglichst dünn (und weich) sein, damit mehr Eis hinein passt.
Sobald das Eis fertig ist, kommt es in die mit Teig ausgekleideten Förmchen. Die Form sollte man noch einmal auf die Arbeitsplatte klopfen, damit das Eis auch gut in jede Ecke kommt.
Mit Folie abdecken und in den Tiefkühler geben.
Die Eistörtchen sollten im Tiefkühler etwas fester werden, damit sie stabil bleiben. Das kann, je nach Gerät und Temperatureinstellung, unterschiedlich lange dauern. Will man die Törtchen zum Servieren wieder aus der Folie lösen, sollte man sie wiederum etwas antauen lassen, notfalls auch mit heißem Wasser oder einer heißen Messerklinge. Auf jeden Fall muss man darauf achten, dass keine Folie im Eis hängen bleibt!
In der Zwischenzeit kann man den Rest vorbereiten. Zum Beispiel Sommerfrüchte putzen und mit Zucker, Rum und Zitronenschale ziehen lassen. So haben wir es beim Summer of Supper im Marieneck gemacht. Und dann am Schluss noch frische Blaubeeren darunter gemischt.
Oder man kocht ein Kompott aus frischen Zwetschgen . Oder man macht einfach ein Glas mit Kompott auf, je nach Geschmack.
Unbedingt sollte man dieses Dessert mit einer heißen, süßen Sauce übergießen. Das kann eine heiße Vanillesahne sein, wie im Marieneck. Oder man kocht ein Hot Fudge aus 200 g Bio-Sahne und 4 EL Zucker. Das lässt man zusammen bei schwacher Hitze köcheln, bis es gelb wird und leicht eindickt.
Die Frozen-Yoghurt-Törtchen werden in einem Teller mit Früchten serviert und mit 1-2 EL heißer Sauce übergossen. Im Bild sind sie mit gehäuteten Pfirsichen und frischen, süßen Kirschen zu sehen.
Viel Spaß beim Nachfrieren!