Ich erzähl dir mein Essen…


Willkommen im Süden

Werbung ohne Auftrag. Als ich vor anderthalb Jahren nach Neapel reiste, war ich gespannt, wie wohl die Pizza schmecken würde. Immerhin gilt die Stadt in Kampanien als wahrhaftige Heimat der echten Pizza. Natürlich war die Pizza wunderbar, so wie alles andere auch. Doch eine echte Überraschung war sie nicht.

Allerdings hatte mir niemand vorher von dieser ganz anderen Pizza erzählt, die ich im Cilento entdecken würde. Die Pizza Cilentana wird nämlich frittiert und nicht im Ofen gebacken. Muss ich mehr dazu sagen? Ich meine frittiert!

Wir durften die Pizza Cilentana im großartigen Agriturismo Corbella probieren. Auf diesem Landgasthof servierte uns Giovanna Voria unfassbare Mengen von unwahrscheinlich gutem Essen. Kalte Pastete aus einem frisch geschlachtetem Wildschwein, schwarze Kichererbsen, frischen Ricotta, handgemachte Pasta, Myrtenlikör und viele andere Sachen… Die Pizza Cilentana ist dabei wahrscheinlich die einzige Speise, mit der sich die Erinnerung ein wenig zurückholen lässt. Die meisten anderen Lebensmittel, die ich dort probierte, kann ich hier nicht annähernd in dieser Qualität bekommen.

Für das Blog Event WE LOVE PIZZA habe ich die Cilento Pizza nur ganz wenig abgewandelt. Natürlich ist sowas bei italienischen Rezepten sehr streng verboten, aber es ist dabei auch niemand zu Schaden gekommen. Auf die gebratenen Zwiebeln konnte ich einfach nicht verzichten. Ich hatte einen unbändigen Heißhunger darauf.

Frittierte Pizza / Pizza Cilentana

Pizzateig

500 g Mehl

250 ml Wasser

10 g Salz

1/4 Würfel Hefe

2 El. Olivenöl

Die Zutaten zu einem glatten Teig kneten und den Teig etwa eine Stunde gehen lassen. Den Teig kurz kneten und danach etwa 1/2 cm dick ausrollen. In Stücke schneiden, die in den Frittiertopf passen und nochmals leicht aufgehen lassen.

Neutrales Öl in einem Topf erhitzen. Die Menge richtet sich dabei nach der Größe Topfs. Das Öl muss so hoch im Topf stehen, dass ein Teigstück darin schwimmen kann. Mit einem kleinen Stück Teig die Temperatur überprüfen. Das Öl sollte gerade so heiß sein, dass kleine Bläschen aufsteigen. (Bei meinem Herd mit E-Platten reicht die kleinste Stufe.)

Die Teigstücke ein bisschen auseinanderziehen, bis sie in der Mitte ganz dünn werden, aber nicht reißen, und dann von beiden Seiten in dem Öl ausbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Als Belag kommt natürlich nur Tomate + Käse in Frage, das ist klar. Aber auch dabei sind Varianten möglich. Hier sehen wir frische Tomaten mit Büffelmozzarella und etwas Olivenöl. Genauso gut kann man aber auch Mozzarella aus Kuhmilch nehmen oder einen Hartkäse wie Pecorino oder Parmesan in groben Spänen darüber reiben.

Zwiebeln, mit Salz in Olivenöl gebraten und mit Chili gewürzt. Es ging leider nicht anders.

Eine ganz andere Variante mit dicker Tomatensauce und Büffelmozzarella. Für die Tomatensauce reichlich Knoblauch in Olivenöl anschwitzen, Tomatenpüree aufgießen, mit Salz und Oregano würzen. Die Sauce etwas einkochen lassen.

Das Blog Event ist bei zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf zu Hause, wie immer. Das wunderbare Thema hat sich dieses Mal Luna von Luna’s Philosophy ausgedacht. Ich hoffe, den beiden schmeckt meine Pizza!

Der Titel dieses Postings fiel mir übrigens im Zusammenhang mit meinem Aufenthalt in Castellabate ein. Kurz nach unserer Rückkehr erschien in Deutschland ein Film, der dort gedreht worden war: Willkommen im Süden.

Blog-Event LXXXVI - We ♥ Pizza (Einsendeschluss 15. April 2013)
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