Ich erzähl dir mein Essen…


Wir brauchen den Summer of Supper!

1. Der Auftakt

Man kann nicht überall hingehen. Normalerweise komme ich gut damit klar, dass Zeit und Geld irgendwie begrenzt sind. Doch während des Summer of Supper fällt es schwer, diese Tatsache zu akzeptieren. Nun ist diese herrliche Veranstaltungsreihe, die im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde, gerade zuende gegangen und mir tut es um jeden Abend leid, den ich nicht im Marieneck verbringen konnte. Die Sommerwochen, die mit Supperclubs im Marieneck ausgefüllt sind, haben einfach zu viel Charme.

Doch genug gejammert, zu meinem großen Glück durfte ich ja gemeinsam mit Johannes Arens den Auftakt kochen. Selbstverständlich bei brütender Hitze, wie bei fast jedem Supperclub, den ich je gekocht habe (fragense mal in London!).

Thematisch orientierten wir uns an einer gewissen Neigung ins Dreiländereck, die wir beide haben. Das Menü schmeckte nach Belgien, Holland und Aachen, – so wie wir das empfinden. Vier Gänge hatten wir uns ausgedacht, die von kleinen Überraschungen aufgelockert wurden, die woanders vielleicht als “Gruß aus der Küche” bezeichnet würden, bei uns aber “Schmuggelware” hießen, in Anspielung auf den unbürokratischen Grenzverkehr.

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Cidre aus Aubel

Wursthäppchen von den Aachener Metzgern, Monschauer Senf

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Vorspeise à la Dreiländereck: Lütticher Salat mit Rübenkraut

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Frittierte Kolonialwaren: Maniok, Süßkartoffel, Kochbanane

dazu: Erdnusssauce, Sambalsauce, Picalilly

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Mestreechs Zoervleis / Patat met

Maastrichter Sauerfleisch mit handgeschnitzten Fritten und drei Saucen (Aprikosenkompott, Ketchup, Mayonnaise)

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Käse aus Herve, dazu Kriek (Kirschenbier)

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Schokolade, Hopjes Vla, Oecher Printe

Dunkler Schokokuchen, Kaffee-Caramelpudding, Printen-Slush

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Der Abend hat mir großen Spaß gemacht. Ganz besonders danke ich meinem Koch-Partner Johannes, der alles so bewundernswert im Griff hatte und der eine echte Granate in der Küche ist. Ebenso danke ich Marco Kramer, der ganz viel Herz, Verstand und Fleiß in dieses Projekt steckt und der die Events mit seinem Team überhaupt erst zu etwas ganz Besonderem macht.


Supperclubgäste sind immer sehr zauberhafte Gäste. Jedenfalls kenne ich das bisher nicht anders. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es jedes Mal besser wird, und auch unser Auftaktabend hat mich wieder total geflasht. Die tolle Atmosphäre an den Tischen und bis spät in den Abend, – das sind eben die lieben Freunde, die alten und neuen Bekannten, die einen Supperclub besuchen. DANKE! dass Ihr dabei wart!!!

Summer of Supper - Auftakt mit Nata und Johannes (1)

Foto: Marco Kramer / Marieneck

Summer of Supper - Auftakt mit Nata und Johannes (2)

Foto: Marco Kramer / Marieneck

2. Die Pop-up Weinbar

Qualitätsidee mit Prädikat von Jörg Utecht und Marco Kramer: Moselwinzer kommen ins Marieneck und bringen Bioweine mit. Ausgeschenkt wird glasweise, zu menschenfreundlichen Preisen. Nette Menschen plaudern miteinander, man trifft sich und hat leicht einen sitzen, wenn man das Lokal verlässt. Leider gibt es keine Fotos. Nächstes Mal gehe ich wieder hin!

3. The Good, the Bad and the Dad

Starker Titel, oder? Tatsächlich war es auch eine starke Veranstaltung mit einem besonders gelungenen Menü, das mich extrem beeindruckt hat. Annette Sandner aus München hat ihren Vater, Hans Sandner, aus Oberbayern nach Ehrenfeld geschleppt und Heimo Tscherne mitgebracht. Annettes Vater ist Koch und Hotelwirt im Ruhestand. So konnte er uns Amateuren mal zeigen, wo der Kochlöffel hängt und mit großer Gelassenheit ein paar Kindheitserinnerungen von Annette und Heimo verkochen. Bis auf den Nachtisch, den ich aus diplomatischen (um mich damit bei jemandem beliebt zu machen!) Gründen leider verschenken musste, habe ich jeden einzelnen Gang mit großer Begeisterung aufgesaugt.

Tafelspitz mit Kren und Kürbiskernöl, dazu Brot aus Köln

Dekonstruiertes Labskaus mit Wachtelei, ganz zartem Rindfleisch, eingelegtem Hering, würziger Rote Bete und Zwiebeln.

Zander à la Sandner mit rotem Mangold

4. Das Finale

Wie im vergangnen Jahr kochte Jörg Utecht das Finale, –  nur in diesem Jahr leider ohne mich. Weil unsere Termine nicht zusammenpassten, ersetzte er Schelli und meine Wenigkeit durch Claus Schlemmer, Stefan Chmielewski und Bernd Labetzsch. Das Rheinkombinat soll den Abend ganz gut gerockt haben, wie man auf verschiedenen Kanälen beobachten konnte. Den ersten Bericht dazu gibt es natürlich, – wie könnte es anders sein, denn keiner ist schneller, von Chezuli.

Fazit: den rheinischen Sommer können wir nicht wärmer oder sonniger machen. Aber ein bisschen leckerer und süffiger geht es schon. Wir brauchen auch im nächsten Jahr einen Summer of Supper!

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