Ich erzähl dir mein Essen…


Dachschaden

Roggenbrot, 100% rheinisch

Mein Sauerteig hat sich nach nur wenigen Wochen zu einem verlässlichen Partner entwickelt. Die meiste Zeit schläft er vollkommen unauffällig im Kühlschrank. Aber wenn er mit dem guten rheinischen Mehl gefüttert wird, dann darf er auch auf die Heizung, und da blubbert er dann so richtig temperamentvoll vor sich hin.

Gestern sollte der Rest des Roggenmehls endlich verbraucht werden. Weizenbrote oder Mischbrote mit höherem Weizenanteil sind mir eigentlich lieber. Deshalb blieb von der ersten Bestellung bei der Mühle reichlich Roggenmehl übrig. Das Mehl habe ich ungefähr so verarbeitet wie immer, mit dem Unterschied, dass Roggenmehl nicht lange geknetet werden muss. Um es mir möglichst einfach zu machen, habe ich den Teig eher feucht gehalten und dann in einer Kasten-Brotform gebacken, – mit einer Lage Haferflocken auf dem Boden, weil ich noch kein rechtes Vertrauen in die Antihaftwirkung der Form hatte. Beim Gehen im Backofen zeigte der Teig dann gleich eine solche Dynamik, dass ich fürchtete, er könnte über den Rand steigen und aus der Form tropfen. Daher verzichtete ich auf das Einstreichen mit Wasser.

Und so kam es zu diesem wunderschönen Dachschaden. Die Oberfläche trocknete zu einem festen Deckel, unter dem sich die aufsteigenden Gase sammelten und einen Hohlraum bildeten. – Dachschaden eben! Beim nächsten Mal also wieder schön mit Wasser einpinseln.

Das Brot schmeckt trotzdem sehr gut. Mir gefällt, dass es so schöne große Poren hat, obwohl es nur aus Roggenmehl, Wasser und Salz besteht.

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