Ich erzähl dir mein Essen…



Wunderöl Rezept, Würzöl mit koreanischem Gochugaru

Das Wunderöl mit Rezept

Knallrote Magie für (beinahe) jedes Essen

Da ist es endlich, das Rezept für wahre Wunder! Das Öl ist ein Dauerbrenner in meiner Küche, seit ich es vor einigen Jahren bei Missboulette entdeckte. Damals stellte ich sofort einen Topf mit Öl und Gewürzen auf den Herd. Ich war begeistert von dem knallroten Würzöl. So gut wie jedes Essen profitierte von dem aromatischen Zauber. Schon bald stellte ich Wunderöl für unseren Schwarzmarkt (Food Swap) in Köln-Ehrenfeld her. Missboulettes Wunderöl tauchte als Zutat immer wieder in meinem Blog oder bei Instagram auf, nicht selten kommentiert mit der Frage nach dem Rezept. Und das ist so eine Sache…

Direkt zum Rezept

Schlamperei mit dem Rezept

Auch wenn ich das Wunderöl häufig zubereitet habe, wurde ich im Laufe der Zeit schlampig mit dem Rezept. Ich hatte es nie notiert, nur einfach mal einen Link zur Ursprungsseite gesetzt. Dann kam die Pandemie, und die Zutaten waren zeitweise nicht mehr erhältlich. Irgendwann hatte ich schlicht vergessen, wie es funktionierte. Als ich endlich wieder eine Packung mit 500 g Gochugaru in den Händen hielt, hatte Fräulein Frikadelle ihren Blog längst vom Netz genommen. So stümperte ich ein wenig herum. Würzöl bekam ich irgendwie hin, die Zutaten waren ja bekannt, genaue Mengen eigentlich auch nicht so entscheidend. Allerdings wusste ich nicht mehr genau, worauf es beim Erhitzen und Ziehenlassen ankam. Meiner Meinung nach, gehört das Verfahren zu den wichtigsten Aspekten in diesem Fall. Die Suche nach dem einzig wahren Rezept gab ich schließlich auf.

Wie das mit Wundern nunmal so ist, wenn man daran glaubt, dann tauchen sie einfach so auf. Aber wenn man wirklich ein Wunder braucht, dann muss man eben aktiv werden. Herzlichen Dank, liebe Thea! – Thea aus Berlin gehört zu den aktiven Foodies im Internet, die nicht auf eigenen Kanälen veröffentlichen, aber dennoch leidenschaftlich netzwerken und kommentieren. In meiner Bubble muss ich sie nicht vorstellen. Jedenfalls hatte sie prompt den Beitrag mit Rezept von Missboulette zur Hand, als ich ihn brauchte. Wir verdanken ihr nicht weniger als ein Wunder!

Kein Wunderöl ohne Gochugaru

Kommen wir also zur Sache. Es handelt sich um leuchtend rotes Chiliöl nach Sichuan-Art. Derlei Würzöle mit Chili und asiatischen Aromen sind nicht gerade selten. Das Wunderöl zeichnet sich durch ein besonders rundes Aroma und zurückhaltende Schärfe aus, was vermutlich der Verwendung von koreanischem Gochugaru geschuldet ist. Genau dieses Edelchili ist auch für das beeindruckend leuchtende Rot verantwortlich. Während ich beinahe alle Zutaten des Öls zur Not für austauschbar halte, würde ich keine Produktion ohne Gochugaru starten.

Missboulette hat übrigens nie behauptet, das Wunderöl selbst erfunden zu haben. Die Idee, Gochugaru zu verwenden, taucht bereits bei Lady and Pups (Sichuan Chili Oil) auf, deren Rezept (Dan Dan Your Face Off) Anregung für Missboulette war. Allerdings gilt unser Dank auf ewig Missboulette, weil sie das Rezept so schön aufgeschrieben hat. Ich habe jetzt alles nochmal in eigene Worte gegossen und die Zutaten notiert, die ich konkret verwende.


Rezept: Wunderöl

Chiliöl Sichuan-Style nach Anregung von Missboulette / Lady and Pups

Zutaten:

  • 1/2 TL Koriandersaat
  • 1 TL Cumin
  • 250 ml Erdnussöl
  • 1 kl. Zwiebel, in Stücke geschnitten
  • 2 Scheiben Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen, zerdrückt
  • 2 Sternanis, im Mörser leicht zerdrückt
  • 1/2 Zimtstange (Ceylon)
  • 3 TL roter Szechuanpfeffer
  • 3 EL Gochugaru
  • mehr Erdnussöl für den zweiten Aufguss, etwa 250 ml

Außerdem:

  • 1 kleiner Topf, der hoch genug ist, falls das Öl sprudelt
  • 1 Haarsieb, um den ersten Aufguss abzuseihen
  • eine Gabel oder eine Lochkelle, um grobe Stücke aus dem zweiten Aufguss zu fischen

Achtung! Das Öl nimmt eine kräftige Farbe an, die kaum aus Geschirrtüchern, Tischdecken, Kunststoffoberflächen… zu entfernen ist.

Koriander und Cumin ohne Fett bei mittlerer Hitze in einem kleinen Topf anrösten, bis es leicht duftet. In einen Mörser schütten und zerreiben.

Zwiebel, Ingwer, Knoblauch, Sternanis, Zimt und Szechuanpfeffer in dem Öl langsam erhitzen, bis sich kleine Bläschen bilden. So lange auf mittlerer Hitze halten, bis Knoblauch und Ingwer sich am Rand leicht verfärben.

Gochugaru mit dem gemörserten Koriander und Cumin in das Öl geben und vorsichtig umrühren. Alles eine weitere Minute auf mittlerer Hitze halten. Den Topf danach sofort vom Herd ziehen. Sobald alles auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, einen Deckel auflegen und den Topf mit dem Öl über Nacht kühl stellen.

Das Chiliöl durch ein Haarsieb abseihen. – Missboulette nennt das Premier Jus.

Für den zweiten Ansatz alles, was im Sieb hängengeblieben ist, noch einmal in den Topf geben und frisches Öl darauf gießen.

Alles langsam erhitzen, aber nicht sprudeln lassen. Nach ein paar Minuten vom Herd ziehen.

Wieder über Nacht ziehen lassen.

Grobe Stücke z.B. mit einer Gabel oder mit einer Lochkelle herausfischen. Szechuanpfeffer und Gochugaru bleiben im Öl.

Der zweite Aufguss hat eine etwas andere Qualität als das gefilterte Wunderöl. Es ist rustikaler und hat einen leichten Crunch.

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