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Na, das ging ja einfach! Jetzt liegt der zarte, watteweiche Knödel vor mir auf dem Teller. Mit ordentlich Zucker und Mohn obendrauf würde er mich ganz sicher anlächeln, wenn er nur könnte. Immerhin habe ich ihm gerade ein Dampfbad spendiert und den Kloß anschließend mit heißer Butter übergossen. Also, wenn der von so viel Wellness nicht entspannt ist, dann weiß ich auch nicht.

Beste Laune breitet sich in der Küche aus, denn der glückliche Kloß verbreitet Vorfreude. Oder liegt es nur am Duft der heißen Butter und der Hefe? Wer weiß das schon?

Eigentlich ganz einfach

Offenbar weiß ich sowieso ganz viele Dinge nicht. So dachte ich bisher, Germknödel müssten wahnsinnig viel Arbeit machen. Noch während meiner Schulzeit (also vor sehr, sehr langer Zeit) hatte ich die ersten und einzigen Germknödel meines Lebens auf einer Skifahrt in Österreich gegessen. Seitdem waren sie mir nicht wirklich aus dem Sinn gegangen. Aber den Gedanken, sie selber zuzubereiten, verwarf ich meist, noch bevor ich ihn richtig zuende gedacht hatte.

Dann bescherte mir ein unüberlegter Impulskauf einen Reiskocher. Nicht so ein computergesteuertes Luxusteil, sondern eine ganz einfache Version. Das Ding kann Reis und Suppen kochen, ohne dass etwas anbrennt. – Und das Ding kann dämpfen! Nichts einfacher also, als schnell ein paar Hefeklöße darin zu zaubern, dachte ich.

Entspannte Köchin

Es stellte sich raus, dass der Reiskocher der Liebling aller Hefeklöße ist. Ich hatte in dieser Hinsicht also vollkommen richtig gedacht. Der kleine Topf schafft mit 300 W die passende Umgebung für die Wellnessbehandlung. Während zwei Klöße im Dämpfeinsatz vor sich hin garen, entspannt sich auch die Köchin, denn das Gerät braucht keine weitere Betreuung.

Zuvor ging es noch darum, wie genau der Knödel beschaffen sein sollte und welche Zutaten ich dafür brauchte. So ein Germknödel besteht im Grunde aus ganz normalem Kuchenteig mit Hefe. Bei der Zusammensetzung war ich ganz übermütig und habe ausnahmsweise von meinem ewigen Standard-Hefeteig abgesehen und mich stattdessen an Herrn Schuhbeck orientiert. Für größtmögliche Flauschigkeit griff ich zu Tipo 0 Orange von Bongu.

Auf die Einkaufsliste kam Mohn, denn der ist essentiell für das Germknödelfeeling wie auf einer österreichischen Skihütte. Zum Glück findet man gemahlenen Graumohn heutzutage praktisch in jeder Backzutatenabteilung eines beliebigen Supermarktes. Butter sollte reichlich vorhanden sein, denn sowohl Mohn als auch Hefeteig saugen eine gehörige Menge davon auf. Ich verwende hier Süßrahmbutter, aber wahrscheinlich ist das nicht entscheidend.

Rezept: Germknödel mit Pflaumenmus und Mohnbutter

Achtung, der Teig reicht für 12 Klöße! Bei der Füllung und dem Topping muss man aber die Menge nach Bedarf erhöhen. Hier bin ich nur von 2 Stück ausgegangen.

Teig für 12 Klöße:

500 g Mehl Tipo 0 Orange von bongu

30 g Zucker

1 TL Salz

250 ml Milch

80 g Süßrahmbutter

25 g Hefe

2 Eier

Füllung für 2 Klöße

4 TL Pflaumenmus

Zum Übergießen, für 2 Knödel:

ca. 75 g Butter (oder mehr) bei schwacher Hitze in einem Topf zerlassen.

2 TL gemahlenen Mohn hineinrühren und sofort vom Herz ziehen.

Zum Servieren

> 1 TL gemahlener Mohn

> 2 TL gesiebter Puderzucker

Außerdem:

Reiskocher mit Dämpfeinsatz

Backpapier

Backpapier für jeden einzelnen Kloß auf ca. 10×10 cm zuerchtschneiden.

Milch und Butter bei schwacher Hitze lauwarm machen, Hefe reinbröseln. Mit den übrigen Zutaten in der Küchenmaschine zu einem weichen Teig verarbeiten. An einem warmen Platz abgedeckt stehen lassen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat, ca. 30 Minuten.

Den Teig in 12 gleichgroße Stücke teilen und behutsam rundschleifen. Die Teigstücke zehn Minuten entspannen lassen, dann etwas auseinanderziehen und flachdrücken, mit etwa 1 TL Pflaumenmus füllen und zu Knödeln formen.

Die Knödel jeweils auf ein Stück Backpapier legen und zugedeckt an einem warmen Platz gehen lassen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat, ca. 30 Minuten.

Das Wasser im Reiskocher zum Kochen bringen. Zwei Knödel mit den Backpapierabschnitten in den Dämpfeinsatz setzen, den Einsatz, über das kochende Wasser setzen und den Deckel auflegen.

Die Germknödel 20 Minuten im Dampf garen. Den Deckel nicht vorher lüften!

Bevor die Klöße fertig sind, die Butter bei schwacher Hitze zerlassen, den Puderzucker sieben und mit dem gemahlenen Mohn mischen. Die Klöße noch heiß mit Butter, Mohn und Zucker servieren.

Tipp: Germknödel lassen sich super einfrieren und wieder auftauen! Einfach die abgekühlten Knödel mit etwas Backpapier von einander trennen und in einem Behälter oder Beutel einfrieren. Im Dämpfeinsatz des Reiskochers auf einem Stückchen Backpapier erhitzen. Das Gerät vorher zum Kochen bringen und den Kloß 10 Minuten dämpfen.