Ich erzähl dir mein Essen…


Kein Mehl, kein Murks, keine Mätzchen


Die besten Reibekuchen der Welt gibt es natürlich bei mir! Das liegt daran, dass ich sie mit Liebe zubereite. Außerdem gebe ich mir ein bisschen Mühe bei der Auswahl der Zutaten. Extra zum Bauernhof fahren, um erstklassige Kartoffeln zu bekommen, muss schon sein. Am liebsten mag ich Selma. Aber auch Belana ist nicht schlecht, und neuerdings zählt auch Annabelle zu meinen Favoritinnen. Wie gut die Kartoffel ist, hängt aber nicht allein von der Sorte ab, sondern auch davon, wo die Knolle auf dem Acker stand. Die Sorte Cilena wächst praktisch überall, aber sie schmeckt auch überall extrem unterschiedlich. Ob die Mädels nun als festkochend, mehlig kochend oder irgendwas dazwischen eingestuft werden, spielt längst nicht so eine große Rolle wie man meinen könnte. Für Reibekuchen muss es jedenfalls am lebenden Objekt getestet werden, sonst weiß man gar nix. Ein richtiges Rezept habe ich jedoch nicht. In jedem Fall verwende ich beste Kartoffeln und hochwertiges Öl, am liebsten Maiskeim oder Erdnuss. Olivenöl geht tatsächlich auch. Dazu kommen fein gehackte Zwiebeln, Knoblauch, ein paar Haferflocken, Salz, Pfeffer, Muskat und Bohnenkraut. Ei kann rein, muss aber nicht. Niemals kommt Mehl in meine Reibekuchen und noch nie habe ich mir die Mühe gemacht, die Stärke aus den Kartoffeln zu pressen oder ähnlichen Murks. Die Flüssigkeit, die in der gerieben Masse entsteht, rühre ich einfach unter. Wenn sich, bei ganz jungen Kartoffeln, größere Mengen sammeln, dann schöpfe ich etwas davon ab. Mehr Mätzchen sind gar nicht nötig. Die Reibekuchen werden schwimmend in heißem Öl ausgebacken. Danach dürfen sie sorgfältig abtropfen. – Ach ja, ich weiß natürlich, dass j e d e r die besten Reibekuchen der Welt macht, der sich ein bisschen Mühe gibt.


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