Ich erzähl dir mein Essen…


Kimchi, Tteok Galbi, Möhren mit Erbsenkraut, Reis, Bulgogisauce

Kimchi – Selbst gemachtes Seoul-Futter

Was macht man eigentlich mit Kimchi? – Eigentlich war ich ganz sicher, dass mein erstes Gericht mit Kimchi ein Eintopf sein würde. Von missboulette als Comfortfood gepriesen, sollte der milchsauer vergorene Chinakohl in Kimchi Jjigae eine Liaison mit deftigem Schweinefleisch eingehen. Darauf hatte ich mich seit drei Wochen intensiv gefreut und darauf war ich vorbereitet. Doch als ich mein selbstgemachtes Kimchi probierte, kippte der Plan. Das Kimchi war zu frisch, es fehlte die kräftige Säure. 

Tteok Galbi, Koreanische Frikadellen

Stattdessen feierte das Koreanische Nationalgemüse seinen ersten Auftritt in meiner Küche mit Frikadellen. Ganz nebenbei ist das natürlich auch als Gruß an Fräulein Frikadelle zu verstehen, deren beinahe gesamtes Blog ich in den vergangenen Tagen nachgekocht oder zumindest gelesen habe. Die koreanische Variante der Hacksteaks hört auf den Namen Tteok Galbi und glänzt vor allem durch ihr Äußeres. Eine Sauce aus Apfelmus (eigentlich Birnenpüree), koreanischer Sojasauce, Rohrzucker (eigentlich Honig) und Sesamöl überzieht das Fleisch und hält es schön saftig. 

An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich in Wirklichkeit gar keine Koreanerin bin, auch wenn viele Leute das möglicherweise glauben. Also habe ich mir erlaubt, das exotische Mahl in einen lokalen Kontext zu rücken, damit es besser zu mir passt. 

Leichte Bedenken kamen nur beim Schneiden des Kimchi, denn ich weiß einfach nicht, ob es dafür Regeln gibt. Quer zur Faser, in mundgerechte Stücke geschnitten, machte der Kohl aber einen guten Eindruck.

Kimchi in mundgerechten Happen

Weil dem blutjungen Kimchi derzeit noch etwas Säure fehlt, wird es durch einen Möhrensalat mit Erbsenkraut unterstützt, schön sauer abgeschmeckt. Dazu gibt es Sushireis und Bibimbap Sauce. Besonders köstlich, die gerösteten Sesamkörner, die nach dem Foto noch großzügig auf den Teller rieselten.

Kimchi Teller

Dann ist auf einmal Sonntag. Ein deftiges Stück Schweinebauch, mit viel Fleisch und wenig Fett, direkt beim Bauern gekauft, will auf den Grill. Eigentlich soll das Bulgogi Fleisch über Nacht mariniert und dann auf Holzkohle gegrillt werden. Doch es geht auch anders herum. In der gusseisernen Grillpfanne bekommt das Fleisch schicke Streifen und kräftiges Aroma. Danach wird es mit Bulgogi-Marinade bestrichen und bei 180°C in den Ofen geschoben, bis es zart ist. Die Methode funktioniert sehr gut und die Scheiben dürfen im Ofen auch gerne über einander liegen. Daneben steht eine flache Schale, in der die mit Erdnussöl bestrichenen Kartoffelecken knusprig werden. Salz kommt erst auf dem Teller dazu. 

Schweinebauch Bulgogi

Der Hauptdarsteller versteckt sich auf diesem Bild in einer Kimchi-Mayonnaise. Ungefähr das gleiche Volumen an Mayo und Kimchi werden mit dem Pürierstab gemixt.

Schweinebauch, gegrillt und mariniert

So sehen die Schweinebauchscheiben aus, nachdem sie aus der Grillpfanne kommen. Mit Marinade bestrichen, gehen sie bei 180° C in den Ofen.

Resteessen mit Kimchi und Schweinebauch

Für mein Montagsmittagsmahl habe ich noch einmal Fleisch mit Marinade gegrillt. Mit Kimchi, Reis und verschiedenen Saucen wurde daraus ein schnelles Vergnügen.

Zum Schluss noch eine Nachricht an meine Facebookfreunde, die um meine Gesundheit besorgt waren (die bösen Baby Shrimps…): Nach drei Tagen mit Kimchi bin ich bei bester Gesundheit und der vergorene Kohl schmeckt jedes Mal besser!

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner