Ich erzähl dir mein Essen…


Rezept: English Muffins / Toastys

Platz gemacht!

Bestes Frühstück: English Muffin / Toasty mit Bacon und Ei! | pastasciutta.de

 

 

[Werbung ohne Auftrag*] Was soll ich bloß anziehen? Da steht man vor dem vollen Kleiderschrank und findet nichts. Neben fünf Paar Jeans hängen sieben Paar schwarze Hosen. Unzählige T-Shirts verteilen sich auf Fächer und Schubladen. Alles könnte so schön sein, wenn jetzt nur ein einziges Teil so richtig zur Stimmung und zum Anlass passen würde. Wie machen das nur die ordentlichen Leute, die längst alles ausgemistet haben? Ich muss leider gestehen, dass der Minimalismus bei mir noch nicht ganz angekommen ist. Ich bin im Gegenteil sogar recht stolz darauf, einige Siege über Marie Kondo errungen zu haben. Sachen, die zu irgendeinem Zeitpunkt ganz sicher den Sparkeling-Joy-Test nicht bestanden hätten, überlebten unbehelligt in den unteren Schrankfächern oder ganz hinten, an der Rückwand. Wenn man die Klamotten dann nach langer Zeit wieder entdeckt, fühlen sie sich beinahe so schön an wie neu gekauft.

 
Und was soll ich essen? Die Kleiderschranksituation kommt mir immer in den Sinn, wenn ich vor meinem Tiefkühler stehe. Nichts darin für die nächste Mahlzeit und die Schubladen sind randvoll. – Mit was, bitte? Wenn man etwas genauer hinsieht, dann gibt es sehr wohl eine Menge Lebensmittel, die ich beinahe täglich aus dem Tiefkühler nehme und ebenso ständig nachfülle. Das sind Sachen, die ich in kleinen Mengen frisch zur Verfügung haben möchte. Kleingewürfeltes Suppengemüse, mit dem sich rasch eine Suppe oder eine Sauce kochen lässt, zum Beispiel. Oder auch das Naheliegendste, Eiswürfel für Getränke. Diese Sachen füllen aber nur einen relativ kleinen Teil des Frosters. Viel zu viel Platz beanspruchen nämlich die Behälter mit Essensresten und Vorgekochtem, die mit großer Geduld auf den perfekten Anlass zum Aufwärmen warten.
 
Doch Anlass zum Auftauen kommt selten, – was wirklich schade ist. Denn im Gegensatz zu Anziehsachen, überstehen Lebensmittel einen längeren Aufenthalt im Haushalt nur selten unbeschadet, auch nicht im Tiefkühler. Die meisten Gemüse etwa verändern schon nach kurzer Zeit ihren Geschmack. Reste von gekochten Mahlzeiten sind zwar etwas länger haltbar, aber man neigt dazu diese Robustheit sehr weit auszulegen. Am Ende läuft es ohnehin darauf hinaus, dass der ausgedehnte Kälteschlaf weder Fisch, Fleisch noch Gemüse gut tut, während ein kurzes Nickerchen im Tiefkühler durchaus frisch hält.
 
So kommt es, dass neben sehr vielen unbeschrifteten Relikten aus der vorletzten Eiszeit viele Kurzurlauber die Gefrierschubladen bewohnen. Vor allem Brot und Brötchen drehen extrem kurze Runden. Ist ja auch zu praktisch. Schnell ‘ne Scheibe Schwarzbrot auf dem Toaster auftauen oder ein paar Brötchen aufbacken, das schmeckt wie frisch und tiefgefrorenes Toastbrot schimmelt halt nicht.
 
Toastys werden zunächst in der Pfanne gebacken
 
 
 
Aber jetzt kommt’s! Seit ein paar Wochen komme ich kaum noch damit nach, die Gefrierfächer aufzufüllen, weil die Toastys so lecker sind. Im Original heißen sie English Muffins und das Rezept stammt von Claire Saffiz aus der Bon Appetit Testkitchen (hier auf YouTube zu sehen). Ich habe das Originalrezept für meine Zwecke ein bisschen angepasst und inzwischen mehrfach ausprobiert. Dass die Toastys so wunderbar werden, schreibe ich hauptsächlich den guten Zutaten zu. So verwende ich eine sehr leckere Bio-Buttermilch von Rewe, die auch ganz pur, als Getränk, gut schmeckt. Als Mehl verwende ich in diesem Fall Tipo 0 (Orange) von bongu.
 
Danach kommen die Toastys noch in den Backofen
 
 
Und dann verhalten sich die leckeren flachen Brötchen auch noch so wunderbar platzsparend. Die gesamte Gefrierschrank-Situation hat sich dadurch verändert! Ich sehe Licht am Ende des Tunnels und denke jetzt sogar darüber nach, mal eine dieser mysteriösen Plastikboxen zu öffnen, in denen möglicherweise ein Stück von einem Mammut ruht.
 
Toastys mit zwei Gabeln ringsum einstechen

 

Rezept: Toastys / English Muffins

ergibt 12 Stück


Man braucht:
Große Schüssel mit Deckel, die in den Kühlschrank passt, mindestens 2 l
Küchenmaschine
bisschen neutrales Öl
Klarsichtfolie
Silikonspatel
Pinsel
2 Backbleche
Backpapier

Zutaten:
230 ml Buttermilch
500 g Mehl (Tipo 0 Orange von bongu)
12 g Salz 
1 Pck. Trockenhefe
1 EL Zucker
60 g weiche Butter
1 EL neutrales Öl (Erdnuss)
Maismehl oder Hartweißengrieß

Den Teig am Vortag zubereiten:
Die Buttermilch erhitzen, bis sie lauwarm ist. Mehl und Salz in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Eine Mulde in das Mehl drücken und alle übrigen Zutaten hinein geben. Mit einem Löffel die Zutaten in der Mulde miteinander verrühren. Die Maschine langsam starten und 100 ml lauwarmes Wasser langsam hineinlaufen lassen, während alles zu einem glatten, weichen Teig geknetet wird. Nach Augenmaß zusätzlich 10-20 ml Wasser hinzufügen, damit der Teig wirklich sehr weich wird. Etwa 5 Minuten kneten, bis der Teig beginnt, sich vom Schüsselrand zu lösen.
Die große Schüssel dünn und gleichmäßig mit Öl auspinseln, ebenso die Innenseite des Deckels. Den Teig in die Schüssel geben und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am Backtag:
Die Schüssel aus dem Kühlschrank nehmen und den Deckel abnehmen. 
Zwei Backbleche mit Backpapier belegen. Das Papier großzügig mit Maismehl oder Hartweizengrieß bestreuen. Zwei Bögen Backpapier mit neutralem Öl einfetten.

Nach etwa einer Stunde den Teig in 12 Portionen teilen, möglichst ohne die Luft rauszudrücken. Wenn der Teig wirklich sehr weich ist, kann es nützlich sein, die Arbeitsfläche ebenfalls mit Öl einzupinseln und für die Handhabung der Teigstücke viel Maismehl zu nehmen. Die Teigstücke vorsichtig in eine runde Form zupfen und jeweils 6 Stück auf ein Backblech verteilen. Etwas Maismehl auf die Oberseite streuen. Das Backpapier mit der gefetteten Seite auf die Brötchen legen und die Bleche für 1 Stunde an einen warmen Ort stellen, damit die Teiglinge aufgehen.
Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Eine große Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Nach und nach die Teiglinge in die Pfanne heben und ungefähr 3 Minuten von jeder Seite backen. Das überschüssige Maismehl mit Küchenpapier aus der Pfanne wischen, bevor weitere Toastys in die Pfanne gehen. Die Toastys direkt aus der Pfanne in den vorgeheizten Backofen geben. Etwa 15 Minuten backen. Auf einem Gitter abkühlen lassen, bis die Toastys noch lauwarm, sind. Mit zwei Gabeln ringsum einstechen und so in jeweils zwei Hälften teilen. 
Zum Einfrieren die Toastys mit Butterbrotpapier oder Backpapier trennen und in Gefrierbeutel oder -dosen füllen. Die Toastyhälften können einzeln im Toaster aufgetaut werden.

 

Nährwerte pro Stück:
Energie: 206 kcal
Eiweiß: 5,21 g
Fett: 5,57 g
Kohlenhydrate: 34,1 g

 
 

 

 
*Dieser Beitrag enthält Namen von Produkten, Personen und Firmen. Niemand hat mich damit beauftragt und ich erhalte kein Geld oder andere Entlohnung dafür.
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