Ich erzähl dir mein Essen…


Unsauregurkenzeit

Die Sauregurkenzeit ist vorbei, es gibt endlich wieder Gurken! – Als alte Zeitungstante kannte ich den Ausdruck Sauregurkenzeit bisher nur als Bezeichnung für das Sommerloch in der Berichterstattung. Alle Promis und Politiker sind im Urlaub, keiner zu Hause, nix passiert. Und wir denken uns Geschichten aus, die nie geschehen sind. Das Ungeheuer von Loch Ness taucht regelmäßig zur Sauregurkenzeit wieder auf. Doch tatsächlich war urspünglich mit Sauregurkenzeit mal die Zeit gemeint, in der die Wintervorräte zur Neige gingen und die erste Ernte noch in weiter Ferne lag. Saure Gurken waren dann meist alles, was noch übrig war.

Zum Glück bekommen wir jetzt schon wieder frisches Grünzeug aus der Region. Ganz besonders freue ich mich in jedem Jahr über die kleinen Einlegegurken. Damit meine ich nicht etwa diese Miniaturausgaben der normalen Salatgurken und auch nicht die, immer etwas bitter schmeckenden, Gartengurken. Nein, es geht um Gurken, die eigentlich für die Sauregurkenzeit gedacht sind und normalerweise mit Essig und Gewürzen ins Glas wandern. Vor ein paar Jahren hat mir mal ein Händler auf dem Wochenmarkt gesagt, dass diese Einlegegurken besonders gut schmecken. Seitdem bin ich ein riesengroßer Fan dieser aromatischen grünen Knacker. Muss man wirlich mal probiert haben. Allerdings lohnt es sich, nicht gerade die kleinsten aus der Kiste herauszuwühlen. Die großen schmecken besser.

Meist veputze ich die Gurken gleich am Stück, wenn auch ohne Schale. Allerdings profitiert auch Salat vom intensiven Aroma der Einlegegurken.

Heute Mittag gab es zum gebratenen Kabeljau einen Kartoffel-Gurkensalat aus Belana und Gurken mit einer Melfor-Vinaigrette, abgeschmeckt mit Kölner Senf und Zucker.

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