Verschnuppt
Es gibt ein Leben nach Donostia. Nicht, dass man annehmen müsste, das Leben sei vorbei, nach einer Reise ins Baskenland. Aber es wird ganz schön anders. Eine Hauptveränderung besteht zum Beispiel darin, dass ich nun permanent hungrig bin und beinhe ununterbrochen essen möchte.
Das könnte eigentlich ganz lustig sein, wenn nicht eine gewisse Unzufriedenheit hinzu käme. Selber kochen ist längst nicht so unterhaltsam wie Pintxos in einer Bar zu essen, und, um ganz ehrlich zu sein, macht der Überfluss an gutem Essen auch ein bisschen verschnuppt. Bei uns, im Rheinland, nennt man das so, wenn jemand ein mäkeliger Esser ist. Eine Eigenschaft übrigens, die mir sonst eher wesensfremd ist, aber momentan ist mir kaum etwas gut genug.
Zum Leben nach dem Urlaub gehört aber auch die Verwertung von Mitbringseln. In diesem Fall war das gar nicht so viel. Unter anderem haben es zwei kleine, steinharte Würste ins Köfferchen geschafft, die als Salsicce bezeichnet wurden. Um sie pur zu essen, fand ich sie ein bisschen zu wenig gesalzen und zu wenig gewürzt. Aber das schöne Fleischaroma gefiel mir, und so habe ich sie kurzerhand gekocht, aufgeschnitten und gebraten. Dazu gab es schwarze Bohnen, zunächst in Gemüsebrühe weich gekocht und dann mit Risottoreis und etwas Weißwein aufgefüllt. – Lecker!