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Wem gehört der Kühlschrank?

Rotkohlsalat

Direkt zum Rezept

So ein Rotkohl ist ganz schön ergiebig. Das letzte Exemplar, das ich erstanden habe, brachte etwas mehr als 2 kg auf die Waage. Damit handelt man sich fast schon sowas wie Übernachtungsbesuch ein. Es droht die Gefahr, dass er eine Weile bleibt. Immerhin wird der Kappes aber eher den Kühlschrank als das Badezimmer blockieren.

Darüber hinaus ist der schwere Junge die Lösung für manches Problem. Salat schmeckt langweilig? Sandwich kommt irgendwie dumpf, es fehlt an Frische? – Alles wird gut, durch ein bisschen Krautsalat! Obwohl das eigentlich gar nicht geht, denn bei Krautsalat geht es eben nie nur um ein Bisschen. Zumindest, wenn man sich selber daran macht, ganze Kohlköpfe frisch zu schreddern. – Was ich hiermit unbedingt empfehle!

Eine längere Beziehung

Zur Zeit, also praktisch immer schon, liebe ich Kappessalat und ganz besonders toll finde ich Salat aus rotem Kappes. Den gibt es im Gegensatz zu Weißkohlsalat auch nirgendwo zu kaufen, jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Sollte es anders sein, möchte ich bitte nicht darüber informiert werden. Es ist so, dass ich erst kürzlich wieder einen Rotkohl zu Salat verarbeitet habe. Damit bin selbst ich, als ausgesprochenes Fangirl, sehr lange versorgt. Der gelegentliche Gemüseesser und eher selten aktive Hobbykoch, sei hiermit gewarnt. Mit Kappesköpfen, rot wie weiß, geht man eine längere Beziehung ein. Es gilt vor allem das Raumangebot zu überdenken, denn im Kühlschrank sollte Platz sein, um den Salat aufzubewahren. Vorratsbehälter aus Glas mit fest schließendem Deckel haben sich da bewährt. Und Platz im Kühlschrank, sagte ich schon?

Geht ja praktisch immer

Sonst gibt es nicht viel zu sagen. Wenn ein Lebensmittel derart bekannt und verbreitet ist, dann fehlt nur ein “geht immer”, um auszudrücken, wie langweilig es ist. Ach, Nudeln gehen ja immer. Gähn! Ja, Reis geht bei uns auch immer. Schnarch! Dabei trifft diese Formulierung hier sogar zu, denn das rote Kraut ist nicht nur allgegenwärtig, sondern auch wahnsinnig populär. Geschmorter Rotkohl ist sogar dermaßen beliebt, dass sogar ausgesprochene Gemüsehasser ihn lieben. Aber das ist eine andere Geschichte.

Der interessantere Aspekt am Rotkohl ist weniger, dass er immer geht, als dass es ihn immer gibt. Das typische Wintergemüse wird auch in frühen oder späten Sorten angebaut und lässt sich zudem hervorragend lagern. So ist Rotkohl in Deutschland fast das ganze Jahr über frisch erhältlich, auch wenn gerade im Herbst Hochsaison ist. Dann liegen in den Hofläden und Gemüsegeschäften schöne frische Kohlköpfe, teilweise noch mit den weiß beschlagenen Außenblättern, die ein eindeutiges Zeichen von Frische sind. Im Inneren sind die Kohlköpfe jetzt gerade besonders saftig und knackig.

Eine kleine Anregung

Um Biss und Frische zu erhalten, muss der Kohl roh zubereitet werden. Wenn es nicht so auf den rohen Biss ankommt, kann das geschnittene Kraut etwas gründlicher geknetet werden, bis der Saft austritt. Mir persönlich reicht es, die Kohlschnipsel unter der Zugabe von Salz nur ganz leicht mit den Händen zu bearbeiten. Und dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Ein wohlschmeckender Essig oder frischer Zitronensaft, Zutaten nach Gusto. – Und schon gehört der Kühlschrank dem Salat!

Das folgende Rezept soll als Anregung dienen. Im Grunde lässt sich der Salat nach Belieben anpassen.

Rotkohlsalat mit Garnitur aus Feta und Dill

Rezept: Rotkohlsalat mit Fetagarnitur

Zutaten:

1 kg fein geschnittenes / gehobeltes Rotkraut.

Dazu etwa 1,5 kg Rotkohl von den äußeren Blättern befreien und den Strunk mit einem Messer herausschneiden. Den Kohl entweder mit einem Messer, mit einem Hobel oder mit der Küchenmaschine zerkleinern.

20 g Salz (etwa 2 TL)

Saft von 3 Zitronen

2 große Möhren, ca. 200 g

1 große rote Zwiebel, ca. 100 g

1 großer Apfel

Zum Servieren:

Feta

Olivenöl

1 Bund Dill, gewaschen und trocken

evtl. Einweghandschuhe

Außerdem:

1 große Schüssel. um alles zu mischen

1 Behälter mit fest schließendem Deckel

Falls die Hände keine Farbe abbekommen sollen, zunächst die Handschuhe anlegen!

Das Kraut in der großen Schüssel mit dem Salz mischen und kneten, bis etwas Saft austritt. Nach Geschmack kann das Kraut auch kräftiger geknetet werden. Den Zitronensaft hinzufügen.

Die Möhren schälen, grob reiben und zum Salat geben. Den Apfel waschen, grob reiben und zum Salat geben. Die Zwiebel schälen, zunächst halbieren und dann vom Ansatz zur Spitze in sehr feine Streifen schneiden. Ebenfalls zum Salat geben. Alles gründlich mischen und am besten vor dem Servieren durchziehen lassen, mindestens eine Stunde. Zum Aufbewahren über Nacht in einen Behälter füllen und möglichst festdrücken.

Zum Servieren den Salat wieder etwas auflockern und in Schälchen oder tiefe Teller füllen. Feta in kleine Stücke brechen, Dill von den Stengeln zupfen und grob hacken. Beides auf den Salat geben und Olivenöl darüber träufeln.

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