Ich erzähl dir mein Essen…


Wohin mit dem Suppenhuhn?


Kaum habe ich eine schöne Hühnerbrühe gekocht, sind sie wieder da, meine beiden Probleme: Wohin mit dem Fleisch? Und wohin mit dem Fett? Obwohl ich das Fett mag, soll es nicht auf der Brühe schwimmen. Mit dem Fleisch ist es schon schwieriger. 

Hühnerfleisch schmeckt mir nämlich nicht, wenn es aufgewärmt ist. Kalt, im Salat, ist es okay. Aber auch nur, wenn der Salat ganz frisch, beinahe noch warm, ist. War das Fleisch erst im Kühlschrank, werden wir ganz sicher keine Freunde mehr. 

Meine Katzen sind bei der sinnvollen Verwendung des totgekochten Suppenhuhns nicht wirklich zur Zusammenarbeit bereit. Die Miezen probieren höchstens ein Häppchen vom Huhn und verlangen dann wieder nach überliechendem Zeug aus Plastikpackungen. Der rheinische Fachbegriff für sowas lautet übrigens “verschnuppt” und hat nichts mit Viren zu tun. Es bedeutet sowas wie “übertrieben wählerisch”. Merkwürdigerweise wird dieses Wort meist auch nur von alten Hühnern gebraucht.

Nun meinte der nette Herr Söntgerath, bei dem ich immer die besten Hühner bekomme, ich solle es doch mal mit Braten versuchen. Also, das Huhn erst kochen und das Fleisch danach braten. – Was soll ich sagen? Es funktioniert tatsächlich! Gleichzeitig ist damit auch noch das andere Problem gelöst: Im Fett des Huhns brate ich eine Zwiebel an, die ich gleich salze. Dann gebe ich das zerfaserte Fleisch dazu, und zum Schluss kommt der Reis in die Pfanne. Etwas Madras Curry darüber stäuben und kurz mitziehen lassen. Mit einem winzigen Schlückchen Brühe anfeuchten und eine Hand voll Tiefkühlerbsen in der Pfanne warm werden lassen.

Das war wirklich ein sehr köstliches Resteessen. Dieser spezielle Touch, den kaltes oder aufgewärmtes Hühnerfleisch für mich sonst so unattraktiv macht, ist nicht vorhanden. Wenn ich jedoch ganz ehrlich bin, habe ich noch immer Unmengen von gekochtem Fleisch übrig, die ich gleich noch einmal meinen kuscheligen Hausgenossen anbieten werde.

Zwiebel und Fleisch, in Hühnerfett gebraten.
Resteessen aus Suppenhuhn, Zwiebel, Reis und Erbsen mit Madras Curry.

13 Antworten zu “Wohin mit dem Suppenhuhn?”

  1. Magst du denn auch kein Hühnerfrikassee? Oder das Fleisch als Einlage für die Suppe?
    Mönsch, das ist ja wirklich schade für das arme Huhn, dass selbst die Katzen es verschmähen.

  2. @Suse: Hühnerfrikassee mag ich manchmal. Aber auch nur selbstgekocht und mit frischem Hühnerfleisch. Für das gekochte Suppenfleisch ist das Braten wirklich eine feine Methode zur Resteverwertung. Werde ich jetzt öfter machen.

  3. Oh, das muss ich das nächste Mal ausprobieren. Ich mag nämlich auch kein aufgewärmtes Huhn, wobei ich nie so viele Resten habe, da ich meist nur die Knochen mit viel Gemüse koche. Trotzdem danke für den Tipp.

  4. Hallo nata,
    die gefundene Alternative sag ganz schmackhaft aus, obwohl ich auch kein so grosser Fan von Huhn bin! ;0)

    GLG Maren

  5. Danke für diesen tip. Ich stehe hin und wieder vor dem gleichen Problem und habe nicht mal Katzen.

  6. nata, das Fett bekommst Du auf zwei Arten weg
    1. Kalt stellen und Fett abnehmen
    2. Brühe durch ein mit Küchenpapier ausgelegtes Sieb schütten.

    Letzteres mache ich immer. Es dauert eine Weile, weil die Schwebeteile der Brühe die Papierporen verstopfen, aber hinterher ist die Brühe ziemlich fettfrei.

  7. @Aurinko: Wahrscheinlich schmeckt das für jeden anders. Die meisten Leute mögen ja aufgewärmtes Hühnerfleisch. Ich finde, dass es intensiver schmeckt und etwas härter ist.
    @Zorra: Ich war auch ganz überrscht, denn ich kenne diesen Tipp auch erst seit Freitag.
    @Maren: Wenn Du generell kein Fan von Huhn bist, dann ist das mit dem Braten für Dich auch nicht so toll…
    @lamiacucina: Ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen. Zur Anschaffung von Katzen rate ich nicht. Auf die Viehcher ist ja kein Verlass.
    @kochessenz: Danke für die Tipps. Ich habe ein Fett-Trennkanne. Damit geht es sehr leicht. Mein Problem war eher, dass ich das Fett gerne hinterher noch verwenden wollte. Indem ich Fleisch und Zwiebeln darin gebraten habe, wurde das Problem gelöst. Als nächstes werde ich Kartoffeln darin braten.

  8. Tolle Idee und hört sich lecker an. Reis dient bei mir auch oft als Basis für diverse Reste, ordentlich angebraten, mit Sojasauce abgeschmeckt und fertig.

  9. Wie wäre es denn mit geschreddertem Huhn, vermischt mit Gemüse und Kartoffeln und dann in Samosas?

    Oder Ravioli?
    Oder zu Pasta in einer Sahnesauce?

    Ein Löffelchen Hühnerfett an die Bratkartoffeln kommt auch gut.

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