Ich erzähl dir mein Essen…


Aschermittwoch


Die Ringelhemden hängen auf der Wäscheleine. Karnevalsorden und Pins liegen wieder in der Schachtel, wo sie brav auf die nächste Weiberfastnacht warten. Vielleicht beseitige ich heute sogar das Glitterzeug, das mir im Badezimmer umgekippt ist. Das federleichte Pulver ist hartnäckig. Es klebt in meinem Beautycase und an den Möbeln. Wahrscheinlich werde ich noch im Sommer glitzern, jedesmal wenn ich irgendwas im Bad angefasst habe. Heute begleiten mich noch die Gesänge in meinem Kopf. So schnell kriege ich den Karneval nicht raus, auch wenn Aschermittwoch ist.

Manche sagen, dass Fasten hilft. Es soll die Seele und den Körper reinigen. Doch das ist nichts für mich, denn ich fühle mich nicht schmutzig. Ist doch nur ein bisschen Glitter, und ich glaube nicht, dass Verzicht dagegen hilft.

Ohnehin ist Verzicht nicht meine Sache, jedenfalls nicht freiwillig. – Was mache ich also mit dem Blog Event?

Blog-Event LXV - Verzicht mit Genuss - Kulinarisch durch die Fastenzeit (Einsendeschluss 15. März 2011)

Fleisch ist ja immer so ein Thema, das gerne für Verzicht herhalten muss. Da es für mein Empfinden gar nicht so ist, habe ich damit die Hintertür zum Event gefunden. Fleischfreie Speisen sind keine echte Einschränkung, sondern ganz normales, leckeres Essen.

Es gibt also Bohnen. Käferbohnen aus der Steiermark, die laut Wikipedia auch Prunkbohnen oder Schminkbohnen heißen können. Weil die olle K. sie mir geschenkt hat, handelt es sich sogar um ein preisbewusstes Essen. – Wenn man mal von der Energie absieht, die für das stundenlange Kochen (Aber ja doch, ich habe die Bohnen zwölf Stunden eingeweicht… Nein, einen Schnellkochtopf besitze ich nicht.) aufgewendet werden muss. Dafür waren die weiteren Zutaten günstig, denn Salz, Zwiebeln und Sherryessig kann man im Vorrat haben und superleckeres Kernöl bekam ich zufällig vor ein paar Tagen ebenfalls geschenkt. Der Salat durfte über Nacht ziehen und kriegt heute nochmal einen Extraschuss vom guten Kernöl.

So. Nun habe ich mich aber ganz raffiniert um den Verzicht herumgemogelt. Vor allem, wenn ich dabei an die Bratkartoffeln denke, die ich zu diesem Salat esse.


9 Antworten zu “Aschermittwoch”

  1. Da hast Du den Schminkbohnen aber eine schöne Schminke verpaßt. 🙂

    Ich hätte lieber Reis dazu gegessen, glaube ich … oder Weißbrot. 🙂

  2. Verzicht mit Genuss fidne ich paradox. Es wäre doch gerade der Verticht auf den Genuss, der das Fasten zu dem macht, was es im Sinne der Erfinder sein soll.

  3. @Hesting: Ich hätte lieber Pommes frites gehabt.

    @Geniesser: Das ist echt nicht mein Thema. Fasten und Verzichten ist gar nix für mich.

    @Schnuppschnuess: Wenn Du wüsstest…

  4. Na, ich finde ja, dass die Schminkbohnen ruhig ein bisschen von dem Glitter vertragen könnten…

  5. Ich hab auch grad meine Bohnen aus dem frost geholt. Bei mir gibts nämlich auch Bohnensalat. Schwarze und Cannelinis. Ich hab ne größere menge vorgekocht, der energie wegen, und die überschüssigen portionsweise vakuumiert und weggefroren.

  6. Zwei Dumme (oder Verfressene?), ein Gedanke…Und die Käferbohnen gibt es bei mir auch demnächst. Verzicht, was ist das bitteschön?

  7. Gerade noch mal die Kurve bekommen 😉 Vielen Dank für's Mitmachen! Ich hab' den Ausdruck Käferbohnen allerdings noch nie gehört. Wieder was gelernt! Liebe Grüße, Julia

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