Blog-Event CXLIII – Chäsplättli mit Schweizer Käse
Brot und Senf hätten auch gereicht
WERBUNG* Wenn wir im Rheinland irgendwann auf diesen Sommer zurückblicken, dann werden wir ganz sicher noch von diesem Traumwetterchen sprechen. Wochenlang ging das so, abgesehen von kleinen Unterbrechungen. Alles fand plötzlich nur noch draußen statt. Vor der Arbeit ging es schon ins Freibad und abends saßen alle lange draußen. Ungefähr zu der Zeit als dieses tropische Lebensgefühl einsetzte, erreichte mich ein riesiges Paket mit Schweizer Käse. Was machst Du denn damit? fragte man mich. Und ich antwortete, ein Chäsplättli! Eine original Schweizer Käseplatte sollte aus den wunderbaren sieben Sorten Schweizer Käse entstehen, die mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden.
Die Aufgabe: Das kreativste Chäsplättli!
Das Blog-Event CXLIII von Zorras kochtopf.me hat es wirklich in sich. Und damit meine ich nicht die zungenbrecherische Herausforderung, flüssig und und selbstverständlich das Wort Chäsplättli aufzusagen. Nein! Das Problem liegt ganz woanders. Schweizer Käse ist im Grunde eine absolut perfekte Sache. Tut mir gar nicht leid, aber in meinen käseverliebten Augen ist das so. Guten Käse kann man einfach nicht besser machen. Wenn wir einmal von der perfekten Käseplatte reden, dann besteht diese für mich ganz einfach aus Käse und Brot. Als Begleitung zum Schweizer Käse schätze ich an meinen ganz ausgeflippten Tagen ein wenig Schweizer Senf von der milden Sorte, sauer eingelegte Cornichons und ein Glas Milch oder Rotwein. An dieser Stelle wird klar, worin die Schwierigkeit besteht. Kreativ ist das wirklich nicht.
Zur Käsejury ins Käseland
Nun lockt aber ein ganz phantastischer Preis bei diesem Event. Der Sieger mit dem kreativsten Plättli darf mit der wunderbaren Zorra in ihre Heimatstadt Luzern reisen und dort in einer Käsejury sitzen! Ich überlege daher tatsächlich, ob ich mit brennenden Fackeln jonglieren soll, auf denen der Käse geschmolzen wird? Hole ich den molekularen Zauberkasten raus und lasse Käseschnee von oben ins Bild rieseln? Oder lasse ich mich aus einer Kanone schießen, um auf dem Weg durch die Luft sowas wie die schnellste Käseplatte aller Zeiten anzurichten? Lasse ich mir einen Apfel vom Kopf schießen, während ich den Käse hübsch arrangiere? – Nee, so was ähnliches hat in der Schweiz schon mal jemand gemacht, glaube ich…?
Die beste Nebenrolle
Wie es aussieht, bin ich wirklich nicht so kreativ und am Ende mache ich einfach etwas, was nur lecker schmeckt. Fangen wir also an: Auf meinem Chäsplättli befinden sich sieben wohlschmeckende Sorten Schweizer Käse: Cremig-weicher Tomme Vaudoise, mild-würziger Appenzeller®, nussiger Schweizer Emmentaler AOP, butteriger Sbrinz AOP, aromatischer Le Gruyère AOP, zartschmelzender Vacherin Fribourgeois AOP und der leicht abgedrehte Tête de Moine AOP sind die Stars auf der großen Platte. Jetzt gilt es nur, die Nebenrollen passend zu besetzen. Alles, was den feinen, würzigen und vollmundigen Geschmack der Schweizer Spezialitäten hebt, ist erlaubt. Wenn es nur ein bisschen abgefahrener ist, als nur ein Glas Milch und eine Scheibe Brot, dann ist es kreativ.
Der passende Rahmen
Käseplatten sollen nicht viel Arbeit machen. Das Schöne ist ja, dass der Käse den ganzen Geschmack schon mitbringt. Auch aus diesem Grund wäre es völlig unsinnig, für eine Käseplatte durch den brennenden Reifen zu springen. (Obwohl, vielleicht merke ich mir die Idee für’s nächste Mal…). Als erstes gehe ich also zum Kühlschrank und nehme ein Glas Aprikosenchutney raus, das ich bereits vor Wochen gekocht habe. Dann fehlt noch etwas Milchiges, weil Milch den Geschmack der meisten Schweizer Käsesorten hebt. Weil ein Glas Milch dann eben doch zu schlicht ist, lasse ich Joghurt abtropfen und mische ihn mit einer kleinen Menge Knoblauch, Kräutern und Meersalz. Diese Zutaten wiederum heben den Milchgeschmack des Joghurts etwas hervor. Zuletzt soll noch ein leichter Senfgeschmack den Käse begleiten. Ich wähle dazu einen hervorragenden Senf aus der Eifel, den ich 1:1 mit Schmand mische. Außerdem verrühre ich scharfen Düsseldorfer Senf mit Erdbeersauce. Dazu passt ein aromatiches Weißbrot oder mildes Graubrot. Für mich sieht so der passende Rahmen für sieben phantastische Hauptdarsteller aus.
Rezept: Schweizer Käseplatte für den Sommer
1. Schweizer Käse auf einer Platte anrichten. Zum Beispiel Tomme Vaudoise, Appenzeller®, Schweizer Emmentaler AOP, Sbrinz AOP, Le Gruyère AOP, Vacherin Fribourgeois AOP und Tête de Moine AOP. Für den Sprinz gibt es übrigens den original Möcklistecher, mit dem sich herrlich kleine Bröckchen aus dem Käse brechen lassen. Wer kein solches Wunderwerkzeug besitzt, kann auch einen guten Sparschäler verwenden, um hauchdünne Scheiben von dem Sbrinz abzuziehen. Das ist mindestens ebenso köstlich und geht, nebenbei bemerkt, auch ganz gut mit Gruyère.
Den Tête de Moine habe ich richtig original zu kleinen Rüschen gezogen. Die Girolle, die unbedingt zu dem kleinen Mönchskopf gehört, ist ein verführerisches Spielzeug, das den Kässeappetit ganz schön anreizen kann.
2. Erdbeersenf
Wir mischen scharfen Düsseldorfer Senf mit Erdbeersauce im Verhältnis 1:1. Die Erdbeersauce besteht aus Erdbeeren und Zucker (1:1) sowie einem Spritzer Zitronensaft. Ersatzweise kann man den senf einfach mit einer Marmelade ohne Stückchen verrühren.
3. Creme fraîche-Senf
Monschauer Senf und Schmand im Verhältnis 1:1 mischen.
4. Kräuter-Joghurt
1 kg Bio-Joghurt (3,5%) in einem Tuch etwa 4 Stunden abtropfen lassen. Den abgetropften Joghurt glattrühren und mit 1 EL sehr fein gehackter Petersilie, 1 EL gehacktem Dill, 1 Msp. geriebenem Knoblauch und 1 Prise Maldon Sea Salt mischen.
5. Brot
Rustikales Weißbrot und helles Mischbrot in Scheiben schneiden.
6. Aprikosen- Chutney mit frischem Kurkuma
1/2 Zimtstange
1 Anisstern
1 TL Kreuzkümmel
2 Zehen Knoblauch
1 Schalotte
275 g Aprikosen
1 daumengroßes Stück Kurkuma
1 EL neutrales Öl
1 EL Weinessig
1 EL Limettensaft
250 g Rohrzucker
Außerdem: 1 Teebeutel mit Clip
Die Zimtstange, den Anisstern und den Kreuzkümel in einen Teebeutel füllen und mit dem Clip verschließen.
Den Knoblauch und die Schalotte schälen und in feine Würfel schneiden. Die Aprikosen waschen, abtropfen lassen und in kleine Stückchen schneiden. Den Kurkuma schälen und fein reiben
Knoblauch und Schalotte in dem Öl andünsten, aber nicht bräunen. Mit Weinessig und Limettensaft ablöschen. Die Aprikosenstückchen, Kurkuma und Zucker dazugeben. Den Teebeutel mit dem Gewürzen in den Topf hängen. Bei schwacher Hitze sanft köcheln, bis die Aprikosenstüchchen leicht zerfallen sind. Ab und zu umrühren. Falls das Ganze sich am Topfboden festzusetzen droht, 1 EL Wasser unterrühren. Das fertige Chutney in sterilisierte Gläser füllen. Es schmeckt nach 1 bis 2 Wochen am besten.
Und zum Schluss packe ich den ganzen Käse auch noch ein und verschwinde zum Grillen in den lauen Sommerabend. Das Tolle an so einer Käseplatte ist nämlich, dass sie unwahrscheinlich gesellig und praktisch ist. Mein ganz besonderer Tipp für den nächsten Käsegroßeinkauf: Einfach mal beim Händler nach Käsepapier fragen. Die meisten Sorten halten sich darin besonders gut! Das Material ist aber auch ganz ohne Käse erhältlich und eignet sich vorzüglich zum Einwickeln von klebrigen Bonbons und zum Verpacken von Wurst. Ich habe mir vor längerer Zeit einen kleinen Vorrat Wachspapier (manchmal auch als Einschlagpapier bezeichnet) besorgt.
*Ein Paket mit Schweizer Käse und Zubehör wurde mir im Rahmen des Blog-Events von Switzerland Cheese Marketing GmbH kostenlos zur Verfügung gestellt. – Vielen herzlichen Dank dafür!