Ich erzähl dir mein Essen…


Convenience aus Holland


Mein holländischer Fischdealer bringt jede Woche die leckersten Matjes ins Rheinland. Die Fischlein sind unglaublich zart und schmecken kaum nach Salz. Für fünf Euro rückt der Holländer vier Doppelfilets raus. Das ist kein Junkfood, aber immerhin schon eine Art Fertigfutter.

Der Hollandse Nieuwe erfordert keine Kochkunst, denn der Fisch ist perfekt, so wie er ist. In den Niederlanden wälzt man den jungen Hering meist schon am Haringstalletje, am Matjesstand, in frischen Zwiebelwürfeln, um ihn sogleich im Schlund zu versenken. Maximal ein fluffig weiches Broodje oder ein paar saure Gurken duldet der Niederländer als Begleitung zu dieser Spezialität.

Als Meisterin der Selbstbeherrschung trage ich den Fisch immerhin nach Hause, bevor ich über ihn herfalle. Wenn es sehr eilig ist, dann hacke ich nur rasch eine Zwiebel. Besser ist es jedoch, wenn zusätzlich eine Scheibe frisches Eifel-Schwarzbrot unter dem Fisch landet.

Die Luxusversion sieht zusätzlich kleine Kartöffelchen mit Speck und Zwiebeln vor, sowie ein paar Scheiben Rote Bete. Was für ein großartiges Fertigprodukt dieser Matjes doch ist!


12 Antworten zu “Convenience aus Holland”

  1. Matjes ist wirklich was Feines! Allerdings brauchste da nen wirklich guten Fischhändler, nix ist schlimmer als schlechter, viel zu salziger Matjes …
    Ich hab seit einiger Zeit geräucherten Matjes (Brados) für mich entdeckt, der ist aber so kräftig im Geschmack, dass ein Brados alle paar Monate reicht.

    Wennste zum Foodbloggertreffen kämst, könnt ich ja eine kleine Fischplatte organisieren – is das nich noch n prima zusätzlicher Anreiz? ;o)

  2. Oh, ich komme ganz bestimmt zum Foodbloggertreffen. Du kannst mich auf die obere Liste setzen :o)

  3. @lamiacucina: Das ist wirklich schade! Aber es ist auch ein Grund, mal nach Holland zu reisen.

  4. Einen holländischen Fischdealer hätte ich auch gerne – aber das ist wohl zu weit weg…

    Schön, was Du daraus bastelst, wäre was für mich…

  5. Ach Barbara, Du musst nicht neidisch sein ;o) Ihr, in Süddeutschland habt soooo viele leckere Sachen…

  6. ich muss glaube ich noch ganz schnell nach Holland… war viel zu lange nicht da… boah habe ich da jetzt Lust drauf…hmmm

  7. Matjes ist leider einer der wenigen Fichzubereitungen, die ich nur sehr eingeschränkt mag. Als Tatar lass ich ihn mir noch gerade so gefallen, aber dann darf auch keine einzige Nanogräte drin sein. Ich weiß, mir entgeht etwas, dann genieße ich deine Fotos und den Matjes einfach virtuell. Da gefällt er mir nämlich ;o)

  8. @Alissa: Mir geht es mit Matjes auch so. Da kriege ich wahnsinnigen Heißhunger, wenn ich daran denke. Deswegen versuche ich auch ausschließlich freitags daran zu denken.

    @Suse:Mit den feinen Gräten haben viele Leute Probleme. Das ist echt schade, aber Matjestatar ist echt eine Alternative, wenn da gar keine Gräten mehr dran sind.

  9. Meine Spaziergänge in Holland (wo wir wirklich oft hinfahren) bedeuten immer, von Fischbude zu Fischbude zu spazieren, über Kilometer hinweg und P. tagelang nicht küssen zu können, vor lauter Matjes und Zwiebeln im Atem. Der Ärmste… 🙂

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