Ich erzähl dir mein Essen…


Hauptgewinn in der Meeresfrüchtelotterie


Frische Jakobsmuscheln! – Auf dem Wochenmarkt, ich werd’ verrückt! Hallo, meine Freunde, Euch habe ich hier noch nie gesehen! Ein Kilo kostet 7,50 Euro. Das sind in diesem Fall genau fünf Muscheln. Diesen Spaß wollte ich mir schon immer mal gönnen. 

Auf dem Heimweg überlege ich, was ich mit der kostbaren Meeresfrucht anfangen soll. Am liebsten mag ich sie so pur wie möglich, mit etwas Salat. Okay, damit steht der Plan in etwa fest.

Zu Hause erstmal schön alles vorbereiten. Salat fertig machen, aus Eisberg, Rauke und Tomaten. Dressing aus Sherryessig, Salz und Öl.

Als kleinen Geschmackskick raspele ich frischen Knoblauch und vermenge ihn mit gutem Olivenöl.

Etwas Grünes von der Lauchstange in feine Streifen schneiden. Um besonders aromatische Kartoffeln zu bekommen, bin ich sogar extra nochmal losgeradelt. Jetzt schäle ich eine Kartoffel und ziehe mit dem Sparschäler hauchdünne Blätter ab. Diese werden dann mit einem großen scharfen Messer in dünne Fäden geschnitten. Wir wollen Stroh, keine Streichhölzer, denn die hatten wir neulich schon.

Wenn alles am Platz steht, sind die Jakobsmuscheln dran. Am besten bearbeitet man sie mit Handschuhen, damit der Geruch nicht die ganze Woche an den Fingern haftet. Mit einem dünnen Messer fährt man im Inneren der Muschel am oberen Deckel entlang und durchtrennt den Muskel so nah wie möglich am Deckel. Dann lässt sich die Muschel öffnen und das Fleisch entnehmen. Das weiße Fleisch und den roten Corail (sofern vorhanden) von dem Rest trennen und unter fleißendem kaltem Wasser abspülen. Mit Küchenpapier abtupfen.

Wenn auch die Muscheln bereit sind, dann kann man sich ans Frittieren machen. Lauch vorfrittieren und aus dem Fett nehmen. Kartoffelstroh frittieren und zum Schluss noch einmal das Lauchstroh dazu geben. Alles zusammen aus dem Fett heben und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Würzen mit Fleur de Sel.

Butter und Olivenöl in einer Pfanne sehr heiß werden lassen und Jakobsmuscheln darin anbraten, von jeder Seite etwa 30 Sekunden. Die Muscheln dürfen auf gar keinen Fall durchgaren.

Jakobsmuscheln mit Fleur de Sel würzen und mit Salat auf einem Teller anrichten. Stroh darüber geben und ein paar Kleckse Knoblauchöl an den Tellerrand träufeln.

Das Stroh schmeckt zur allergrößten Not auch ohne Lauch sehr gut.

 Ist da Pfand drauf?


13 Antworten zu “Hauptgewinn in der Meeresfrüchtelotterie”

  1. Jacobsmuscheln habe ich erst in den USA das erste Mal probiert und bin seitdem hin und weg von diesem zarten Fleisch und dem Aroma, wirlich aeusserst lecker! Deine Kombination sieht auch phantastisch aus, Du machst Dir immer so viel Arbeit, Wahnsinn! ;0)
    GLG Maren

  2. Ich nehme die Schalen und das tolle Stroh!
    Die Jakobsmuscheln sind nicht so mein Geschmack.

  3. Ist es schon wieder soweit, da muss ich Morgen mal schauen was der Markt hergibt.

  4. Ich hab schon den Duft der Bretagne in der Nase, wenn ich nur deine Fotos sehe. 🙂 Als ich klein war, vulgo: in der Zeit vor Flüssigseife, hatten wir immer Jakobsmuschelschalen als Seifenschale.

    Pur wie bei dir und ohne Soßenertränkung gefällt mir der Inhalt jedenfalls meistens am besten. Die Muscheln. Nicht die Seife.

  5. Jakobsmuscheln mag ich auch gern, nur kauf ich sie aus Bequemlichkeitsgründen gleich fix und fertig ausgepult bei uns an der Fischtheke. Natürlich nicht oft, denn Faulheit hat bekanntlich ihren Preis ;o))).
    Ganz liebe Wochenendegrüße
    Petra

  6. Das sind wieder einmal superschöne Bilder. Jakobsmuscheln mag ich auch sehr gerne, leider bekomme ich sie in der näheren Umgebung nur sehr selten.

  7. Jakobsmuscheln in der Schale verderben schnell, deswegen bekommt man sie so fast nie.
    Ich hab mal ne ganze Stiege bekommen und nutze die Schalen, welche übrigend auch spülmaschinenfest sind, als Ergänzung zu meinem Geschirr ;o)

  8. Und was entdecke ich heute Abend beim Einkauf? Frische Jakobsmuscheln!!! Und sofort zugeschlagen. Aus Faulheit und wegen fehlender Werkzeuge habe ich das Stroh weggelassen. War auch so sehr lecker! Nochmal danke für die Anregung.

    Andreas

  9. wo die wohl herkamen?

    Hier ist gerade Fangpause in der Normandie und der Bretagne, erst im Oktober geht's weiter.

    Und, wenn die Schale schon stinkt, dann würde ich die Muschel schon gar nicht mehr essen…..Und zu Suse, gerade in der Schale leben sie länger!!!

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