Ich erzähl dir mein Essen…


Pasta # 47 Wie es eigentlich nicht gemacht wird


Da habe ich wohl alles ganz falsch gemacht. Gestern komme ich vormittags mit frischen Sardinen nach Hause und beginne gleich damit, Kochbücher zu wälzen. Mir ist so nach Pasta mit Sardinen und ich bin ganz sicher, dass das ganz einfach geht. Denkste! Die klassische Zuebeitungsart ist nämlich bei den Italienern in Stein gemeißelt. Man nennt es Pasta con le Sarde und das kann nicht jeder so machen wie er will, wo kämen wir denn da hin? Alle Kochbücher, die ich zurate ziehe, teilen mir mit, dass ich neben frischen Sardinen besser auch noch eine Staude Fenchel und ein paar Pinienkerne gekauft hätte. Wenigstens Rosinen wären ja im Haus, aber das nutzt mir jetzt auch nichts mehr, denn ich habe Hunger.

Ich kehre also zu meinem urspünglichen Plan zurück und bereite das Gericht so einfach wie möglich zu.

Während ich die Sardinen filettiere, blubbert die Pasta im Kochwasser, dicke Spaghetti No.12 von De Cecco. Die Filets wandern zum heißen Olivenöl in die Pfanne. Ich brate sie auf der Hautseite an und wende sie auch später nicht. Dann kommt etwas Knoblauch hinzu, grob zerstoßener Fenchelsamen (aus dem Teebeutel) und Salz. Mit gerade so viel Tomatenpüree auffüllen, dass die Sardinen knapp bedeckt sind und ganz kurz aufkochen lassen. Glatte Petersilie grob zupfen und zur Sauce geben. Spaghetti tropfnass in die Sauce geben.

So schnell steht ein Teller voll Urlaub auf dem Tisch. Fischstäbchen gehen vermutlich auch nicht schneller. Und die ganz simple Version von Sardinenpasta schmeckt wirklich gut.

Inzwischen meldet sich auch meine persönliche Expertin für Fragen der Italienischen Küche, weil ich sie um Rat gebeten hatte. Die Freundin des guten Geschmacks schlägt ein Rezept mit Fenchel, Pinienkernen und Rosinen vor. Sie weiß halt wie’s geht.


7 Antworten zu “Pasta # 47 Wie es eigentlich nicht gemacht wird”

  1. Hallo Nata, so hätte ich es vermutlich auch gemacht.
    Bei der sizilianischen Variante gehört unbedingt Wildfenchel dazu. Das ist nicht die Fenchelknolle, sondern es sind die Stiele des wilden Fenchels. Habe ich hier noch nie entdeckt, deshalb habe ich eine Pflanze mitgebracht. Ich hoffe, ich kriege sie durch den Winter.

  2. Wo kaufst deu den Fenchelsamen aus dem Teebeutel? Oder hab ich da was falsch verstanden?

  3. Nata, beim Lesen Deiner Überschrift dachte ich schon, jetzt kommt irgendetwas, was Dir nicht so gut gelungen ist… und dann das! Es sieht klasse aus und hat auch sicherlich so geschmeckt.

    @Michael: ohne nata vorgreifen zu wollen: ich habe auch schon einfachen Fencheltee aus der Apotheke genommen, zweckmässigerweisse im Teebeutel, wenn mir kein anderer Gewürzsamen zur Verfügung stand.

  4. @Freundin. Danke, wenn Du es auch so gemacht hättest. Die einfachen sachen schmecken mir sowieso immer am besten.

    @Michael: Ich wollte nur ein bisschen Fenchelgeschmack an der Sauce haben. Das passt wirklich sehr gut. Da ich gerne Fencheltee trinke, habe ich immer Teebeutel mit Fenchelsaat im Vorrat.

    @Sabine: Im Nachhinein dachte ich auch, dass die Überschrift in die Irre führt. Tatsächlich hat es aber wirklich gut geschmeckt.

  5. Hallo, Natalie!
    Gerade habe ich mich als Mitleserin Deines Blogs eingetragen. So etwas frischen Wind können meine etwas eingefahrenen Kochgewohnheiten vertragen und da bin ich hier doch an der richtigen Stelle, mich inspirieren zu lassen. Ein angenehmes Wochenende wünscht claudia o.!

  6. Braucht man zu Nudeln mit Fenchel und Pinienkernen wirklich noch Fisch und Tomatensauce? 😉
    Die Idee mit dem Fencheltee halte ich für eine sehr gelungene Alternative.

  7. @claudia o: Schön, dass Du mitliest. Bei Dir werde ich mich jetzt auch mal genauer umsehen.

    @Hesting: Lange nicht gesehen ;o) Schön, dass Du auch noch mitliest.

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