Ich erzähl dir mein Essen…


Rettung für einen Sommersalat


Hier gibt es viel zu wenig Kartoffelsalat. Ich meine das wirklich ernst. Kartoffelsalat ist immer wahnsinnig praktisch und unheimlich lecker. Außerdem kann der Salat in zahllosen Variationen hergestellt werden. Und das habe ich sträflich vernachlässigt, fällt mir gerade auf.

Im Wesentlichen treten bei mir zwei Versionen von Kartoffelsalat auf (abgesehen von ein paar Mischformen und Exoten). Die Winterversion ist schwer, fettig und rheinisch, mit selbstgemachter Mayonnaise. Die Sommerversion ist erfrischend, leicht und mit, na ja, hier beginnt das Problem… Deswegen gab es ihn irgendwann nicht mehr. Die Sommerversion basierte nämlich ursprünglich auf Salatcreme mit Joghurt, wobei mir die Salatcreme irgendwann zum Halse heraus hing. Mir ging nicht nur dieser Einheitsgeschmack auf die Nerven, sondern auch die eigenartige Konsistenz und die angebrochenen Gläser im Kühlschrank. – Nee, dann also lieber keinen Sommersalat mehr…

Der Vorteil der fertigen Salatcreme bestand eigentlich darin, dass man glaubte, salmonellenmäßig auf der sicheren Seite zu sein. Ob das Leben mit rohen Eiern tatsächlich gefährlicher wäre, wage ich zu bezweifeln. Andererseits brachte ich aber noch nie den Mut auf, an einem schwül-warmen Sommertag 30 Leute mit selbstgerührter Mayo zu füttern. Da ist das Vertrauen in die Industrie dann doch größer als zum Huhn, auch wenn da eher der Bauch als der Kopf das Sagen hat.

Nun erlebt der erfrischende Sommerkartoffelsalat aber ein ungeahntes Revival. Im Kleinen Kuriositätenladen fand ich genau die richtige Substanz dafür: Mayonnaise ohne Ei!

Der Salat besteht aus gekochten Kartoffeln, die gepellt und in Scheiben geschnitten werden.

Während die Kartoffeln kochen, eine Salatgurke schälen und vom Kerngedöns befreien. Die Gurke längs vierteln und in Scheiben schneiden. Mit Salz und Zucker bestreuen und eine Weile stehen lassen, bis sich das Wasser abgießen lässt.

Ein paar Frühlingszwiebeln längs vierteln und sehr fein schneiden.

Ein Bund Dill sehr fein schneiden.

Alles mischen.

Die Salatsauce: 1 Teil Milch (nicht zu kalt), 2 bis 3 Teile Öl, Senf, Weinessig, Zitronenpfeffer, Zucker, Salz, Curry (nur zum Abrunden), Knoblauchpulver, cremiger Joghurt. Alle Saucenzutaten in einen hohen Mixbecher geben und den Stabmixer kurz hochziehen, – fertig!

Sauce mit den übrigen Zutaten mischen.

Erfrischender Sommerkartoffelsalat, noch ohne Dressing.

10 Antworten zu “Rettung für einen Sommersalat”

  1. ohne Dressing gefällt er mir auch, d.h. ein paar Tropfen Olivenöl und Essig müssten schon noch dazu 🙂

  2. Kartoffelsalate sind toll 🙂 Müßte ich auch mal wieder machen, aber eher nicht mehr vor dem Urlaub. Der familieneigene Salat kommt nur mit saurer Sahne und, Überraschung *g*, etwas Paprikapulver aus …

  3. Ha! Die Kommentare funktionieren wieder. Zuerst konnte ich sie nämlich nur in der e-Mail-Benachrichtigung lesen.

    @lamiacucina: Ohne Dressing sieht der Salat wirklich besser aus. Mit Essig und Olivenöl mag ich ihn auch :o)

    @Anikó: Ich muss mal in Deinem Blog stöbern. Hattest Du den Familienkartoffelsalat dort schon? Klingt nämlich interessant!

  4. nata ich mach NIE Mayonnaise in den Kartoffelsalat! Bei uns gehört der mit Vinaigrette, am besten auf einer Basis aus Brühe und Weißwein, in dem die Zwiebeln für den Salat kurz blanchiert werden. Und Avocado ist auch ein gutes Bindemittel. Hab ich gerade auf meinem Wochenendausflug verblogt.

    Grüße!
    Martin

  5. @Martin: Auch sehr lecker! Habe ich natürlich schon bei Dir gesehen :o) Aber ich finde, ein Kartoffelsalat schließt den anderen nicht aus. Man kann sie ja nach einander essen.

  6. Bei mir gibt's eigentlich auch meistens die Version mit Brühe. Die eifreie Mayo wollte ich auch mal probieren, schmeckt die denn im Kartoffelsalat gut? Die meisten die sie getestest haben fanden sie ja etwas fad.

  7. @Für diese Art von Kartoffelsalat ist die eifreie Mayo perfekt. Man muss sie halt kräftig würzen. Aber ich habe alternativ mal einen Versuch mit Sojamilch gestartet. – Davon würde ich eher abraten!

  8. Ich kann den auch im Sommer mit Mayo essen, mit der Henssler Variante, mit viel Creme Fraiche…

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner