Ich erzähl dir mein Essen…


Wie ich einmal zu einem sehr schnellen Mittagessen kam


Also, das war so… Zunächst habe ich mich von Konrad Adenauer zu Franz-Josef Strauß begeben. – Großes Abenteuer, denn ich fliege nur äußerst selten! Die Sache geht aber gut aus und ich lande in München unmittelbar vor der Bushaltestelle des Lufthansa Airport Bus. Ohne Wartezeit geht es weiter. Der Fahrer schiebt meinen Koffer in die Ladeluke und ich werde höchst angenehm ins Städtchen chauffiert.

Meine Unterkunft liegt zentral, in Lehel, unweit aller Sehenswürdigkeiten. – Sehenswürdigkeiten sind total wichtig! Auch Kultur ist eine feine Sache, und man kann das alles von hier zu Fuß erreichen. 

Aber erstmal gehen wir etwas essen. Meine Unterkunft ist nämlich die Wohnung von der ollen K., die so freundlich war, mir ihr Heim zu öffnen. Sogar das Bett und den Hund hat sie mir überlassen. Im Bayerischen Hof kann es einem nicht besser gehen, auch wenn da die Aussicht schöner sein soll.

Soll ich wirklich alles aufzählen, was wir in den vergangenen Tagen gegessen haben? Ich bin ein bisschen verunsichert, weil doch Fastenzeit ist. Aber davon habe ich in München gar nichts mitgekriegt. Nicht einmal Starkbier habe ich bekommen, obwohl das ein zentraler Aspekt beim bayerischen Fasten sein soll.

Am ersten Abend überprüfen wir, ob Block House in München so gut schmeckt wie in Hamburg. Ergebnis: Schmeckt klasse, kann man wieder hingehen.

Am nächsten Tag gibt es Falafel bei Sababa auf dem Viktualienmarkt. Köstliche kleine Kichererbsenbällchen, frischer Salat, feine libanesische Oliven, sehr nette Atmosphäre. Weil die olle K. leider nichts von den Falafeln abbekommen hat, müssen wir am Abend unbedingt noch einmal essen gehen.

Das Dürnbräu zählt zu den Lieblingslokalen meiner Gastgeberin und war mir bereits bei Nathalie aufgefallen. Es ist gemütlich, freundlich, und strahlt irgendwie Klasse aus. Das Essen ist bayerisch-lecker und das Bier schmeckt sehr gut. Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht mit dem Zinndeckel ein Auge aussticht, denn sonst darf man nicht mehr Auto fahren.

Aber das betrifft uns ja nicht, denn wir gehen zu Fuß, weil wir so zentral untergebracht sind. Am nächsten Tag wollen wir jedoch die U-Bahn nehmen, um uns mit Sophie zu treffen. Vorher brauchen wir noch ein kräftiges Frühstück, das wie durch Zauberhand auf den Tisch kommt. Die olle K. war schon früh unterwegs.

Krabbensalat von Münchens feinster Fischadresse, Fisch Witte.

Semmeln und Verwandte, sowie die allerfeinsten Mandelhörnchen, die man außerhalb Frankreichs bekommen kann. Die Bäckerei der Hofbräuhaus-Kunstmühle ist eine Wucht und eigentlich ein eigenes Posting, ach was rede ich, eine Reise wert.

Danach waren wir jedenfalls so satt, dass wir uns zu weiterer Nahrungsaufnahme regelrecht zwingen mussten.

Münchner Kuppeln, gefüllt mit ganz feinem Gianduia und Marshmallowmasse, bei Elly Seidl.

Spezialisierung ist alles: Schmalznudeln aus dem Fachgeschäft Café Frischhut. Unglaublich, wie viele Leute in diesen kleinen Laden reinpassen. Das frische warme Fettgebäck ist köstlich.

Das Weiße Bräuhaus wartet mit Münchner Spezialitäten auf. Kronfleisch, Kalbsfüße, Innereien, Würste, alles aus eigener Metzgerei. Weißwürste gibt es nur vor dem Mittagsläuten!

Sophies Vorschlag war es, einen Tisch im Nomiya zu reservieren, beim “bayerischen Japaner”. Dort sitzen wir am Abend in einer bayerischen Stube, die gemütlich voll von originellen Typen ist, und unterhalten uns köstlich. Obwohl das japanische Essen im Nomiya wirklich etwas Besonderes und ausgesprochen lecker ist, geraten Sushi und Teigtaschen leider zur Nebensache. Zu viel gibt es zu erzählen und aufzusaugen. Dabei habe ich nicht ein einziges Foto gemacht.

Sonntag flitzen wir mit dem Auto durch die Gegend. Der Hund muss mal bewegt werden, denn ich glaube, der frisst zu viel. Oder waren wir das? Jedenfalls kommt die Sonne endlich raus und wir schnappen richtig frische Luft.

Eine kleine Wartezeit überbrücke ich im Nymphenburger Schlosspark, wo es offensichtlich irgendwas umsonst geben muss. Anders ist der Andrang kaum zu erklären. Phantasialand fällt mir dazu ein, an einem Samstag in den großen Ferien. Es sind nur nicht so viele Holländer da. Zu essen gibt es jedenfalls nix, denn der enorme Andrang verhindert ein Durchkommen an die Theke des Palmengartens.

Zur Stärkung gibt es Eis aus einem sehr empfehlenswerten Laden. Ich bin begeistert, weil Schokolade, Pistazie und Nuss nicht nach Chemie schmecken. Vor allem beim Pistazieneis ist sowas bemerkenswert. Das Crema Gelato befindet sich auf der Notburgastraße 4, unweit des Nymphenburger Schlosses.

Unglücklicherweise hat die die olle K. davon mal wieder nichts mitbekommen, und so musste ich ihr zuliebe noch einmal essen gehen.

Deftig Bayerisch geht es auch im Bräustüberl Tegernsee zu. Eigentlich schade, dass man irgendwann nach Hause muss.

Der letzte vollständige Tag ist natürlich dem Essen gewidmet, aber auch der Jagd. Mittags genieße ich eine Einladung ins Anema e Core. Es gibt feine italienische Küche, von der die olle K. schon wieder nichts mitbekommt.

Dafür jage ich am Nachmittag über den Viktualienmarkt und suche den Tölzer Kasladen, um eine Belper Knolle zu erstehen. Ich habe schließlich keine Zeit zum Kochen, und muss doch vernünftige Nahrung zu mir nehmen.

Der Laden ist eine Wucht! Am liebsten möchte ich die komplette Käsebude in meinen Koffer packen und mit nach Hause nehmen. Doch leider reicht es nur noch für die kleine Zauberkugel (die olle K. kriegt aber auch eine, damit sie nicht schon wieder leer ausgeht).

Die große Verabschiedungssause findet dann im Sangeet statt. Die Vorspeisenplatte war so schnell verputzt, dass keine Zeit für’s Foto blieb. Danach kam Mango Chicken und Tandoori Chicken auf den Tisch. Alles hat ganz wunderbar geschmeckt, auch wenn der Appetit meiner Gastgeberin etwas schwächelte.

Das war nun alles sehr umständlich, aber es hat sich gelohnt. Wenn man schließlich zu Hause angekommen ist, hat man ein superschnelles Mittagessen! Einfach Spaghetti kochen, gute bayerische Butter darunter mischen und Belper Knolle darüber hobeln. – So leicht kommt man an ein schnelles und wohlschmeckendes Mittagessen!


5 Antworten zu “Wie ich einmal zu einem sehr schnellen Mittagessen kam”

  1. Gut…dank deinem Kommentar bei mir hab ich jetz wieder nen neuen Blog in meiner Liste, der mir schon nur vom Lesen den Magen knurren lässt. Und das obwohl ich grad gegessen hab! Werde dich im Auge behalten!! 😉

    Schöne Grüße aus der "Nachbarschaft" (also…Bedburg falls bekannt)

    Sabine

  2. Als Tourist würde ich so auch durch München streifen. So aber muss ich hier schon seit über 40 Jahren wohnen!:-)

  3. hmmm – sieht das alles so lecker aus!
    freue mich schon auf meinen münchen-besuch im herbst!
    danke für die interessanten tips!

    herzliche grüße
    paulina

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