Eigentlich will die Ente in den Backofen. Aber in Krisenzeiten muss man schon überlegen, ob wegen eines einzelnen Schlegels gleich der ganze Ofen aufgeheizt werden soll. Also sind andere Methoden gefragt. Das Bein wird schön gewürzt und dann gedämpft und schließlich im Wok frittiert. Für eine einzelne Portion ist das wirklich klasse. Die Ente wird außen kross und bleibt innen saftig.
Der Aufruf im Gärtnerblog rief mir eine Idee in Erinnerung, die ich bisher nie umgesetzt hatte. Dabei frage ich mich schon lange, ob Rotkohl nicht auch mal asiatisch zubereitet werden kann, durch den Wok gewirbelt und mit fernöstlichen Aromen abgerundet. Weil mir gestern, auf dem Wochenmarkt, ein einzelnes Entenbein über den Weg lief und ein monstöser Rotkohl für 60 Cent in meinen Besitz wechselte, fügte sich alles zusammen.
Für das Entenbein habe ich einen Dämpfeinsatz in den Kochtopf gestellt und darauf einen Teller positioniert. Bevor es losgehen kann, bereite ich eine Marinade aus
Sojasoße
Sambal oelek
Honig
Zwiebel
Knoblauch
Ingwer
einem winzigen Hauch Madras Curry
und reichlich zerstoßenem Sternanis.
Das Entenbein kommt auf den Teller und die Marinade wird darüber gelöffelt. Gut ist, wenn der Teller nicht ganz flach ist und die Flüssigkeit auffangen kann. Einen Deckel auflegen und den Entenschlegel etwa eine halbe Stunde dämpfen. Es schadet auch nicht, wenn die Garzeit etwas verlängert wird.
Die Ente aus dem Dampf nehmen und die Flüssigkeit auf dem Teller lassen. Das Fleisch etwas trockentupfen. Etwas Erdnussöl im Wok erhitzen, so dass das Öl ca. 2 cm hoch im Wok steht. Das Entenbein darin von beiden Seiten frittieren, bis es braun und knusprig ist. Danach die Ente beiseite legen und das Öl aus dem Wok gießen.
Ein Stück Rotkohl, von etwa 250 g, in breite Streifen schneiden. Eine Zwiebel schälen und in schmale Streifen schneiden. Knoblauch und Ingwer schälen und in kleine Würfel schneiden oder fein reiben. Nacheinander Zwiebeln, Rotkohl Ingwer und Knoblauch unter Rühren im Wok anbraten. Dafür kann man ruhig etwas von dem Öl nehmen, in dem zuvor die Ente frittiert wurde. Von Anfang an alles mit Salz würzen. Zum Schluss einen Apfel in Stifte schneiden und unter den Rotkohl rühren. Die Marinade der Ente über den Rotkohl gießen und ganz kurz aufkochen lassen. Eventuell mit Honig und Sojasoße abschmecken.
Das Entenfleisch vom Knochen lösen und in Streifen schneiden. Mit Rotkohl und Reis servieren.
Und was ist aus dem Rest des riesigen Kohlkopfes geworden? – Rotkohl, ganz klassisch, für die Familie. Das Bild zeigt nur einen Teil der Ausbeute nach dem Raspeln.
16 Antworten zu “Das kleine Entenessen”
Das mit dem Dämpfen ist ja eine tolle Sache. Vielen Dank für die gute Anleitung, das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.
Der Panhas aus dem letzten Beitrag sieht auch sehr gut aus, ich muss unbedingt mal in Frechen auf den Markt gehen, gibt ja ganz tolle Sachen bei euch.
VG,
Claudi
Hei Claudi! Für 'ne einzelne Portion ist das beschriebene Verfahren wirklich optimal. Ne ganze Ente würde ich eher im Backofen machen. Meine Vermutung hinsichtlich der Wochenmärkte ist ja, dass sie alle nicht so schlecht sind. Man muss halt ein bisschen die Augen offen halten.
Was die Märkte betrifft, hast Du sicher Recht, ausser was unseren Ortsteil angeht; ein Teufelskreis aus Angebot und Nachfrage, der sich in einer permanenten Abwärtsspirale befindet. Was Du hier laut Blog schon alles auf eurem Markt entdeckt hast ist bei uns schlicht nicht (mehr)vorstellbar. Leider!
VG,
Claudi
Oh jeh, das klingt nicht gut. Ich kann mir das auch gut vorstellen, denn ich kenne auch weniger schöne Wochenmärkte. Aber in Köln gibt es auch sehr reichhaltige, wie zum Beispiel den in Klettenberg. Es lohnt sich schon, mal verschiedene Wochenmärkte anzusehen.
Das Dämpfen ist ne gute Idee, ich hatte so Einzelteile bisher immer in Fett pochiert und dann anschließend fritiert oder gebraten. Ich probiers mal aus…
In Fett pochiert ist es natürlich auch lecker… :o)
und wie kam der im Wok gegarte, asiatische Rotkohl bei den Essern an ?
@lamiacucina: Ehrlich gesagt fiel der Rotkohl etwas hinter der Ente zurück. Beim nächsten Mal würde ich mehr fruchtige Aromen hinzufügen, vielleicht Mango oder Ananas.
die ente hat es mit angetan! obwohl das blaukraut auch sehr gut aussieht und den tip mit mehr frucht werde ich beruecksichtigen. ist immer gut, egal welche art von blaukraut du zubereitest.
Danke für den netten Kommentar. Die Ente kann ich ohne Einschränkung so empfehlen. Vor allem der gemörserte Sternanis kommt gut. Man sollte vielleicht nur ein bisschen besser aufpassen als ich es getan habe, damit die Haut nicht anbrennt.
Klingt gut und ist schön beschrieben! Das probier ich auch mal.
Grüße!
Martin
Danke für das Kompliment. Bei Dir gibts aber ebenfalls sehr gut aussehendes Geflügel mit Rotkohl, habe ich gesehen.
Tolle Idee, die Ente so zuzubereiten! Der Rotkohl dazu sieht zumindest optisch gut aus – und ich finde, dass die Ente hier ruhig die Hauptrolle spielen darf. 🙂
Danke fürs Mitmachen beim Event!
Nichts zu Danken, denn es hat wirklich Spaß gemacht!
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Danke sehr an den Webmaster.
Gruss Tina