Ich erzähl dir mein Essen…


Der Hirsch aus der Pfanne


Ah, darauf habe ich mich gefreut! Seit ich einen größeren Vorrat an Kalbsfond angelegt hatte, dachte ich die ganze Zeit an dieses Essen: Hirschsteak mit dunkelbrauner Sauce, Rösti und Gemüse. Um es gleich vorweg zu sagen, ja, es war genau so wie es sein sollte. Ein großes Vergnügen!

Die beste Möglichkeit, frisches, heimisches Wildfleisch zu bekommen, bietet sich für mich freitags, auf dem Wochenmarkt. Weil das aber auch der Stichtag für so viele andere Leckereien ist, musste der Hirsch nun einem Weile warten. Dieser hier stammte übrigens aus Blankenheim in der Eifel.

Im rohen Zustand ist das Fleisch ganz dunkelrot und weist keinerlei sichtbares Fett auf. Bei mir verursachte der Anblick leise Zweifel, ob es mir gelingen würde, dieses zarte Fleisch optimal zu braten. Und auch da muss ich die Antwort gleich vorweg geben: Es ist absolut perfekt gelungen und ich bin jetzt noch ganz begeistert!

Die Steaks habe ich in einer gusseisernen Pfanne auf einem dünnen Film Olivenöl und etwas Salz scharf angebraten. Danach durften das Fleisch bei 80° C in den Backofen, während ich die Sauce bereitete: Fein geschnittene Zwiebeln in der Pfanne anbraten, Kalbsfond und Rotwein hinzufügen und einkochen lassen. Zwischendurch mit Salz würzen, am Schluss mit Rübenkraut abrunden und mit Butter aufmontieren.

Bei meinen beiden Steaks von etwa 125 g wusste ich nicht genau, wie lange sie brauchen würden. Als die Sauce fertig war, habe ich das Fleisch noch ein wenig darin ziehen lassen, bis es sich auf Fingerdruck richtig anfühlte. Das Ergebnis fand ich großartig, denn die Stücke waren innen eher rot als rosa (etwas dunkler, als es auf dem Foto scheint) und dabei trotzdem schön zart.

Dazu gab es gemischtes Gemüse aus Brokkoli, Lauch und Möhren. Und natürlich Rösti! Schließlich habe ich gestern den Schweizertest bestanden, den Zorra bei FB verlinkt hatte. Da darf man sich an solche Nationalheiligtümer auch schon mal heranwagen, selbst, wenn sie den Nachbarn gehören. Dieses Rösti besteht jedenfalls aus gekochen Kartoffeln, die in Späne gerieben und in Erdnussöl in einer beschichteten Pfanne gebraten wurden.

 


12 Antworten zu “Der Hirsch aus der Pfanne”

  1. @ostwestwind: Ich wünschte auch, ich hätte etwas mehr von dem Hirschen gekauft. Wenigstens sind noch Kartoffeln im Vorrat.

  2. Ich liebe Hirsch! Hatte ich dieses Jahr erst einmal, hoffentlich bekomme ich nochmal welchen – dann auch mit Rösti. Sieht wirklich schön zart aus, das Fleisch.

  3. "Der Hirsch, der aus der Pfanne kam …" 😉
    Sieht aus, als hätte der Kampf sich gelohnt. 🙂
    Der Rösti sieht auch verführerisch aus.

  4. Hmmm, das sieht ja so lecker aus … Hirsch schmeckt so lecker und ist eine Rarität. Woher hast Du den Hirsch? Jäger, Supermarkt (Marktkauf bei euch)?

  5. @zorra: Danke!

    @Christina: Gehört auch zu meinen absoluten Favoriten unter den Fleischsorten.

    @Hesting: Danke, aber der Einsatz lohnt sich immer, bei guter Ware.

    @Lilian:Das Fleischstammt vom Wochenmarkt, wie im Text schon erwähnt. Heimisches Wild bekommt man aber auch bei vielen Metzgern. Manchmal muss man es vorbestellen.

    @AT: Ich habe darüber nachgedacht, ob ich einen Storch essen könnte und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass man echt nicht alles essen muss. Das Angebot ist auch so schon groß genug.

  6. Bei der Überschrift dacht ich zuwerst "ui, was muss das für eine riesige Pfanne sein" :o)

    Wild kaufe ich immer privat bei einem Jäger, beim Wildschlachtre ist es einfach zu teuer. War der Preis für dich OK?

  7. @Suse: Vielleicht würde ich auch beim Jäger kaufen, wenn ich einen kennen würde. Aber beim Händler auf dem Markt muss ich auch nicht gleich ein halbes Wildschwein nehmen. der verkauft mir auch zwei kleine Steaks. Der Preis ist natürlich happig. Aber gelegentlich ist sowas schon drin.

  8. Das Fleisch sieht lecker aus, wenn mein Metzger mal wieder Wild in der Theke liegen hat dann werde ich wohl zugreifen und das nachkochen!

  9. @Ralf: Ja, so mache ich es auch. Ich sehe immer zuerst, was angeboten wird, bevor ich mich für ein Essen entscheide.

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