Ich erzähl dir mein Essen…


Es geht auch ohne Fritten


Das Waffeleisen liegt nur faul rum und tut nix. Dass es an der Zeit war, dies zu ändern, wurde klar, als ich neulich die Waffeln bei Barbara gesehen habe. Einige Tage später gab es dort Kuchen mit Kirschen, und so stand der Plan fest. Waffeln und Kirschen also.

Waffeln mag ich wirklich gerne. Am liebsten esse ich sie in Belgien, wo man sich aufs Waffelnbacken versteht wie sonst nirgendwo. Die Belgier kennen ganz verschiedene Arten. Manche sind sehr gehaltvoll und süß, wie die Lütticher Waffeln. Brüsseler Waffeln sind vermutlich die bekannteste Sorte. Sie sind eher luftig leicht und kaum gesüßt. Brüsseler Waffeln werden daher gerne mit Puderzucker, Sahne und Früchten gegessen. Natürlich schmecken sie auch pur. – Waffeln gehören übrigens zu den wenigen Lebensmitteln, die man in Belgien ohne Fritten zu sich nimmt.

Vor ein paar Jahren habe ich mir ein Waffeleisen zugelegt, mit dem man Brüsseler Waffeln für den Hausgebrauch herstellen kann. Manchmal fehlt einem ja die Zeit, rasch mal ein Stündchen über die Autobahn nach Eupen zu huschen. Ich finde das Gerät ganz okay, auch wenn es nicht original ist. Richtige Brüsseler Waffeln müssten etwas größer sein, und für den schweren Teig anderer Waffelsorten reicht die Power nicht ganz.

Brüsseler Waffeln

Für dieses Rezept braucht man eine sehr große Schüssel und ein Brüsseler Waffeleisen (oder sowas ähnliches) Auch eine Uhr, ein Pinsel und ein Abkühlgitter sind vorteilhaft.

Zunächst sollte man aus etwa 80 – 100 g Süßrahmbutter eine geklärte Butter machen, die für das Waffeleisen benötigt wird.

Zutaten:

250 g Mehl

100 g weiche Süßrahmbutter

1/2 Würfel Hefe

3 Eier, getrennt

3/8 l Milch, lauwarm

50 g Zucker

1 Tl. Vanilleextrakt

kein Salz!

Dazu: Puderzucker, gesüßte Sahne, Früchte, Kompott, Schokostreusel

Mehl, Hefe, Milch, Butter, Eigelb, Zucker und Vanilleextrakt in eine sehr große Schüssel geben und mit dem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren.

In einer zweiten Schüssel das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen. Den Eischnee unter den Teig heben.

Den Teig 45 Minuten gehen lassen.

Danach ist der Teig sehr stark aufgegangen und enthält viele Luftbläschen. Er darf nun nicht mehr gerührt werden.

Das Waffeleisen vollständig aufheizen und ordentlich mit Butterfett einpinseln. Die Waffeln darin backen und für weitere Waffeln die Zeit im Auge behalten. Bei meinem Waffeleisen dauert es drei bis fünf Minuten. Brüsseler Waffeln sollen eher hell gebacken werden. Das Waffeleisen vor jeder weiteren Portion großzügig einfetten.

Waffeln bis zum Verzehr auf ein Gitter legen, damit sie nicht schwitzen.


15 Antworten zu “Es geht auch ohne Fritten”

  1. wozu sind denn die Vertiefungen in den Waffeln, wenn nicht zum einlegen der Kirschen 🙂

  2. Deine Waffeln sehen wirklich verführerisch aus. Mein (nicht Brüsseler) Waffeleisen nutze ich auch äußerst selten, vielleicht weil es im Keller im Schrank liegt und mir so selten vor die Augen und somit in den Sinn kommt.
    Waffeln mit Hefe habe ich noch nicht damit gemacht, wäre aber bestimmt auch einen Versuch wert.

  3. sehr schön sind die geworden. Ich mache mir viel zu selten welche habe auch nur ein Herzeisen nicht so ein shcönes Brüssler… wenn ich in Belgien bin gibt es immer Fritten und Waffeln -lach

  4. @lamiacucina: Das ist es! Kirschen rein und Sahne obendrüber :o) Im Sommer gilt dasselbe mit frischen Erdbeeren.
    @Suse: Danke, mich haben die Waffeln auch verführt ;o) Wenn Du Hefewaffeln machen willst, dann musst Du sehen, dass das das Rezept auch für die Herzchenwaffeln geeignet ist. Dicke Waffeln bleiben schön luftig und trocknen beim Backen nicht so leicht aus.
    @Cherry Blossom: Wahrscheinlich habe ich vorschnelle Schlüsse gezogen. In Wahrheit essen die Belgier auch Waffeln mit Fritten.

  5. Perfekt!!! Deine Waffeln mit den Kirschen und der Sahne, mmmhmm – ist da noch was für mich übrig?! 🙂

    Eupen sind von uns über 5 Std. Fahrt – aber jetzt habe ich ja Dein Rezept für belgische Waffeln. Die sind mir gerade lieber als Fritten… 😉

  6. Du erinnerst mich daran, dass ich nach Barbaras Waffeln ebenfalls welche machen wollte :-).

  7. @Barbara: Waffeln und Fritten müssen sich gar nicht ausschließen. Völlig zurecht hat Alissa mich darauf aufmerksam gemacht, dass auch beides geht. :o)

    @Milliways: Nichts wie ran! Das lohnt sich. Ich habe gestern einige eingefroren, die ich jetzt immer schön im Toaster auftauen kann. Das funktioniert sehr gut. Zum Beispiel heute Morgen, zum Frühstück. :o)

  8. Oh.. wie lecker, aber ich komme wieder wohl zu spaet feur den Essenstisch!? ;0) Dann werde ich mir mal schnell das Rezept sichern, denn es sah wieder gewohnt himmlisch lecker bei Dir aus. ;0)

    GLG Maren

  9. @Maren: Danke, sehr schmeichelhaft :o) Aber das Rezept kann ich wirklich empfehlen, wenn man Brüsseler Waffeln mag. Sie sind halt etwas luftiger und weniger süß als Waffeln aus Rührteig.

  10. ;0)… ich hatte schon geahnt, dass ich es nicht lange verheimlichen koenne ….. aber psssttt!! ;0)

    GLG Maren

    PS: Ja, nicht alles sieht hier nach dem Land der unbegrenzten Moeglichkeiten aus. Auf meiner Homepage gibt es einige Foto's, wenn Du gucken mags!? (www.marenmaas.de) By the way…. deshalb auch mein Blog-Name… "die andere Seite", ganz schoen einfallslos, wenn man es weiss, oder!? ;0)

  11. Ich bin auch ein großer Waffel-Fan und aus unserem letzten Urlaub, der zufällig zur Hälfte auch in Belgien war, habe ich mir den richtigen Perl-Zucker für die Lütticher Waffeln mitgebracht und auch nachgebacken. Das Rezept ist in meinem Blog zu finden. Sahne und Kirschen gehören auch für mich unbedingt dazu.

  12. Mein Waffeleisen verbringt die meiste Zeit auch mit Nichtstun.
    Aber ich bin immer wieder froh, dass ich es hab. Wenn mich dann die Lust auf Waffeln überkommt, kann ich sofort welche machen.
    Am liebsten mit Eis und heißen Kirschen 😉

  13. Oooooooh, sehen die gut aus, die backe ich mal nach, aber ich muss es in einem "normalen" Waffeleisen tun. Egal, hoffe ich doch. LG claudia o.

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