Ich erzähl dir mein Essen…


Knödel haben ihr Pulver verschossen


Na gut, ich nehme alles zurück. Wann immer ich irgendwo selbstgemachte Knödel aß, fand ich sie okay. Aber Fertigknödel aus Pulver waren mir ebenso lieb. Daran änderte auch mein erster Versuch mit Halb und Halb nichts. Einzig die Erkenntnis, dass es mit Schuhbecks Rezept eine runde Sache wird, hatte ich gewonnen. Alles ganz easy. Kann man an hohen Feiertagen mal machen. 

Nun musste ich meine Meinung schließlich doch radikal ändern. Die Gekochten Klöße vom Schuhbeck sind wahrlich Weltklasse! Dagegen kann das Pulverzeug nicht anstinken, auch nicht zwischendurch. Vor allem der Geschmack, der durch die braune Butter in den Teig kommt, ist herrlich. Auch dieses Rezept fluppte wieder ohne Probleme, weil alle Angaben hundertprozentig stimmen. Die Bayern können echt froh sein, dass sie so einen König haben. Herzlichen Glückwunsch!

Gekochte Kartoffelknödel

1200 g mehlig kochende Kartoffeln abwiegen, mit Salz und 1 Tl. Kümmel kochen.

Während die Kartoffeln kochen, die Füllung zubereiten: Zwei Schweiben Toastbrot in feine Würfel schneiden und langsam in Butter braten. Schuhbeck lässt sie hinterher noch auf Küchenpapier abtropfen und mischt sie mit Petersilie. Bei mit gab es mal wieder keine Petersilie.

Sobald die Kartoffeln gar sind, werden sie möglichst heiß gepellt und durch eine Presse gedrückt. Von den gepressten Kartoffeln genau ein Kilo abwiegen und mit den übrigen Zutaten mischen: 2 Eigelb, 100 g Speisestärke, 3 El. braune Butter, frisch geriebene Muskatnuss, Salz. Beim Salz muss man sich ein bisschen rantasten, weil es von den Kartoffeln und vom persönlichen Geschmack abhängt, wieviel Salz die Kartoffeln brauchen.

Die Kartoffelmasse rasch zu einem glatten Teig kneten und in acht Portionen teilen. Daraus zunächst Klösse formen, dann flachdrücken, füllen und wieder zu Klößen formen.

In siedendem Salzwasser 20 Minuten ziehen lassen und mit einem Schaumlöffel herausheben.

Ulrike von Küchenlatein ist von den Gekochten Kartoffelknödeln übrigens auch ganz begeistert.

Fast schon ein Bilderrätsel: Am Tag danach werden die Klöße aus der Folie gewickelt, in Scheiben geschnitten und, *haha!* natürlich gebraten.


21 Antworten zu “Knödel haben ihr Pulver verschossen”

  1. na, dann geb ich vielleicht den Knödeln auch nochmal eine Chance. Vor einiger Zeit hatte ich auch Kartoffelklöße aus meinem Lieblings-Rezept-Buch "Deutsche Küche" von Teubner. Da gelingt eigentlich alles, aber die Knödel…. niemals wieder! Seitdem mache ich nur noch Semmel- oder Serviettenknödel.

  2. @Arthurs Tochter: Deine Serviettenknödel bewundere ich schon die ganze Zeit. Die stehen als nächster Versuch auf dem Programm.

    Gerade habe ich mal nachgesehen. In diesem Buch sind keine Klöße aus gekochten Kartoffeln drin. Und das Rezept für die Variante Halb und Halb finde ich gar nicht verlockend, schon allein wegen der Ascorbinsäure. Nee, meine Lieblingsklöße bleiben jetzt die Gekochten vom Schuhbi :o)

  3. Die sind Dir toll gelungen … ich habe es auch nicht so mit Knödeln… ich esse sie gerne aber ich habe noch nie welche gemacht die wirklich super gelungen sind… vielleicht trau ich mich nochmal 😉
    Sind die mit Brotwürfeln gefüllt?

  4. Ich mache schon lange "Fonsis" Semmelknödel und bin immer begeistert, wie einfach, schmackhaft und perfekt die Dinger werden. Dabei hatte ich jahrelang Angst, Knödel selbst zu machen.

    Kartoffelklöße habe ich auch schon gemacht. Die waren einmal ganz nett und danach sind sie mir immer misslungen. Dein Rezept werde ich unbedingt ausprobieren.

  5. Gut, daß es sie noch gibt, die Kochbücher mit Geling-Garantie, Alfons´ Bücher gehören mit Sicherheit dazu!

  6. Mit dem richtigen Rezept sind Knödel, in welcher Form auch immer, in der Tat kein Hexenwerk.
    Die Arbeit ist überschaubar und man weiß halt genau, was drin ist.

    Knödel Halb und Halb benötigen die Ascorbinsäure nur, damit die rohen Kartoffeln nicht grau werden. Wenn man zügig arbeitet, kommt man aber auch gut ohne aus, wobei es sicher hierbei ja um nix anderes als um Vitamin C handelt.

  7. @lamiacucina: Wie im rezept angegeben, sind kleine Croutons in der Mitte. Ich habe die entsprechende Passage jtzt noch einmal deutlich abgesetzt. Wahrscheinlich kann man es so besser lesen.
    @Cherry Blossom: Ja, mit Toastbrotwürfeln. Wenn ich die Klöße nach diesem Rezept so hinkriege, dann schafft es wohl jeder.
    @Schnuppschnüss: Für Knödel und Artverwandtes würde ich mich immer an den Bayern halten.
    @Claus: Ja, nach den beiden Knödelversuchen bin ich auch restlos überzeugt. Ziemlich original ist übrigens das Rezept, wie Ulrike es aufgeschrieben hat. Daher auch der Link unter meinem Rezept.
    @Suse: Das richtige Rezept ist wichtig. Außerdem braucht man gute Kartoffeln. Für Halb&Halb habe ich mich auch an Herrn Schuhbeck gehalten, der allerdings ohne Vitamin-C auskommt. Das Rezept ist ebenfalls einwandfrei. Ich mag halt nur die gekochten Klöße lieber.

  8. Schuhbecks Rezepte sind immer " glatte " Selbstgänger 🙂
    Danach ist mir noch nie etwas misslungen, es sei denn, ich konnte mal wieder nicht richtig lesen :-)))
    Ich nehme auch immer wieder gerne die über 20 Jahre alten Kochbücher von Fonsi zur Hand.
    Die Klösse aus gekochten Kartoffeln sind hier im Haus die Favoriten, auch am nächsten Tag gebraten !

  9. Ich seh's schon: die Zeit ist jetzt auch für mich reif. Gekochte Kartoffelknödel müssen her! (bin sonst auch eher der Semmelknödel-Typ, hab kürzlich aber zumindest schon mal Grießknödel gemacht.)

  10. Hallo nata,

    schon wieder so verlockende Bilder und Knoedel… ich liebe Knoedel! ;0) Leider mache ich gerade ein wenig Reduktionskost (Diaet hoert sich so unappetitlich an). Ich darf mir Deinen Blog also nur ansehen, wenn ich ganz stark bin und gerade vorher ein wenig gefuttert habe… sonst klappt das mit mir hier nicht! ;0)

    Lieben Dank fuer die Begeisterung bei den Bildern! ;0) Ja, es ist hier wirklich traumhaft schoen und trotzdem ganz "normal", wenn man hier lebt! ;0) Wir kommen definitiv wieder nach Deutschland, wahrscheinlich schon in 2 Jahren.. aber mal abwarten was noch so alles passiert! Als Urlaubsland werden werden wir aber sicherlich noch so manches Mal hier herkommen, sofern es bezahlbar ist! ;0)

    GLG Maren

  11. @Karin: Gut, dass es solche Anleitungen gibt. Knödel sind für mich letztlich doch fremdes Kulturgut ;o)

    @Petra: Semmel oder Kartoffeln? Das eine schließt das andere nicht aus, denke ich :o)

    @ Maren: Mit den Fotos muss ich mich noch ne Weile beschäftigen. Das ist für mich ähnlich hart wie für Dich der Anblick von Kalorien ;o)

  12. Na, schaut doch wieder super aus. Du wirst dank Schuhbeck noch zum Bajuwaren 🙂 Die angebratenen Knödel heißen bei uns (in Bayreuth) "eingschnittne Klööös"

  13. Sehr gut! Und dank der lieben Blogleser erweitere ich auch noch meine Mundartkenntnisse ;o)

  14. nata, nachdem Du ja nun eine Kloßwelle für's Wochenende losgetreten hast, kann ich mich auch bekennen: Kartoffelklöße sind die einzig wahren Klöße! Semmeln, Servietten und Ähnliches können bleiben wo sie wollen, in die Klöße müssen vor allem Kartoffeln! Ob roh oder halb und halb, das ist egal. Un wenn es dann eine gute Sauce dazu gibt, ist die Welt in Ordnung. Also, bis zum Wochenende 😉

  15. @Christel: Nix wie ran!

    @Martin: Für Dich gilt dasselbe: Los, fang an zu rollen! Ich bin auch erstaunt, wie viele Leute jetzt Kartoffelklöße machen wollen. Hoffentlich kriege ich keinen Ärger mit Pfanni ;o)

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