Frohe Ostern – Buona Pasqua Pastiera napoletana
Allen Lesern wünsche ich ein frohes Osterfest! – Wir sehen nun, wo mein Ricotta geblieben ist. Ganze 400 g brauchte ich für diesen neapolitanischen Osterkuchen. Von dem ich bis vor ein paar Tagen gar nicht wußte, dass es ihn gibt. Doch plötzlich waren überall diese Rezepte und Bilder, und ich fragte mich, was wohl dieses Gran cotto sei. Eine Erklärung war schnell gefunden, gekochter Weizen also, nicht weiter interessant… Bis ich auf einmal im italienischen Supermarkt davor stand und mich nun wiederum fragte, was man wohl mit gekochtem Weizen so macht… Ja, ich bin sehr leicht zu beschäftigen. Zum Glück fielen mir die neapolitanischen Rezepte dann aber wieder ein, ich schnappte mir noch eine Packung Ricotta und ging zur Kasse.
Bei ernsthafter Beschäftigung mit den Rezepten stellte sich dann aber heraus, dass sie ganz schön unterschiedlich sind. Ich suchte also eins heraus, das meinen Möglichkeiten am ehesten entsprach. Zwei kleine Zugeständnissen musste ich dabei machen. Entsprechend meinem doch sehr deutschen Geschmack kommt der Mürbeteig bei mir nicht ohne eine Prise Salz aus. Außerdem hatte ich leider kein Orangenblütenwasser im Vorrat.
Pastiera – Osterkuchen aus Neapel
für eine 26 cm Springform, zwei Tage im Voraus zu backen
für das Gran cotto
350 g Gran cotto
250 ml Milch
abgeriebene Schale eiener Zitrone
Mark von 2 Vanillestangen
30 g Butter
für den Teig
300 g Mehl
200 g Butter
130 g Zucker
1 Prise Salz
3 Eigelb
für die Ricottamasse
400 g Ricotta
350 g Zucker
2 Eier
2 Eigelb
1/2 TL Zimt
1 TL geriebene Orangenschale
(+ 1 EL Orangenblütenwasser)
50 g Orangeat in kleinen Würfeln
50 g Zitronat in kleinen Würfeln
zum Bestreichen:
1 Eigelb
1 EL Milch
Die Füllung vorbereiten:
Gran cotto mit Milch, Zitronenschale, Vanillemark und Butter aufkochen. Bei schwacher Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen. Vollständig abkühlen lassen.
Die Form vorbereiten:
Eine 26cm Springform mit Backpapier auskleiden oder den Boden damit auslegen.
Den Teig herstellen:
Aus Mehl, Butter, Zucker, Salz und Eigelb einen Teig herstellen. Das geht am besten in einer Küchenmaschine. Falls der Teig nicht sehr klebrig und widerspenstig ist, die Portion 2:1 teilen und mit der größeren Portion die Springform auskleiden. Andernfalls den Teig in Klarsichfolie einschlagen und für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank geben.
Die Füllung fertig stellen:
Ricotta mit einer Gabel zerkrümeln und mit dem Zucker vermischen. Eier und Eigleb verquirlen und mit dem Ricotta verrühren. Mit Zimt und Orangenschale würzen.
Die Gran-cotto-Mischung mit der Ricottamasse, Orangeat und Zitronat verrühren und gut vermischen.
Den Backofen auf 180°C vorheizen.
Die Füllung auf den Teig in der Springform geben.
Den restlichen Teig ausrollen und mit einem gewellten Teigrädchen in schmale Streifen schneiden. Mit den Streifen den Kuchen gitterförmig belegen.
Eigelb mit Milch verrühren und die Oberfläche des Kuchens damit bestreichen.
Den Kuchen für insgesamt 80 Minuten im vorgeheizten Backofen backen. Nach 60 Minuten mit Alufolie abdecken.
In der Form abkühlen lassen.
Mit einem Messer vorsichtig am Rand von der Form lösen (nicht aus der Form lösen, nur mit einem Messer zwischen Kuchen und Form entlang fahren).
Den Kuchen mitsamt der Form gut in Folie einschlagen und für zwei Tage in den Kühlschrank stellen.
5 Antworten zu “Frohe Ostern – Buona Pasqua Pastiera napoletana”
Meisterstück! Witzigerweise ist deine Pastiera direkt neben dieser von einem englischen Bäckerblog erschienen, den ich auch regelmäßig lese.
Ich hatte schon ewig vor eine Pasteria zu backen nur weiß ich nie wo ich das Grano herbekommen sollte 🙁
Aber sieht sehr lecker aus 😀
Liebste Grüße, Kevin von (lawofbaking.com)
@Ilse: Danke Dir! – Liegt wohl gerade in der Luft. Aber mir war dieses Gebäck vorher noch nie begegnet. Ich habe das erst vor ein paar Tagen zum ersten Mal wahrgenommen.
@Kevin: Danke! Mir scheint, da ist der Link von Miz Threefivesix ganz nützlich. In dem Rezept nehmen sie einfach ganz normale Weizenkörner, wie Du sie in jedem Reformhaus oder Bioladen bekommen kannst, und kochen sie. Ich nehme mal an, das wird auch die ursprüngliche Variante sein. – Liebste Grüße zurück!
Hübsch ist sie geworden, Deine Pastiera! Ich habe sie schon öfters gebacken, gerade auch zur Osterzeit, aber die schmeckt eigentlich immer. 🙂
Saluti
Ariane
Stimmt, bei Dir hätte ich vorher mal nachlesen sollen, @Ariane! Das habe ich aber gerade nachgeholt und einiges über dieses traditionelle Ostergebäck erfahren.