Ich erzähl dir mein Essen…


Interregionales Sauerkraut


Beim Sauerkraut scheiden sich die Geister. Jedenfalls in meiner Familie stehe ich allein auf weiter Flur, was meine Version vom weltbesten Sauerkraut angeht. Während die Mehrheit eher für das lange gekochte und dafür nur schwach gewürzte Kraut plädiert, darf es bei mir nur ganz kurz gekocht werden. Zwiebeln werden angeschmort, zerstoßener Kümmel und gemörserte Pfefferkörner kommen dazu. Dann lasse ich das Kraut noch kurz mitschwitzen und gieße einen Weißwein an. Recht viele angestoßene Wacholderbeeren und ein paar Lorbeerblätter dazu, und alles ein paar Minuten kochen lassen. Manchmal, so wie heute Mittag, füge ich auch noch etwas Speck hinzu. Nur, – so mag ich es am liebsten, zu lange kochen darf es einfach nicht.

Die Hauptzutaten haben heute Mittag meine Eltern beigesteuert. Von einem Ausflug ins Elsass brachten sie wunderbar frisches Kraut mit. Bereits seit einiger Zeit hatte ich einen Auxerrois aus Remich hier liegen, der nur auf seinen Einsatz wartete. Der Wein war eine ziemliche Überraschung, weil ich gar nicht erwartet hatte, dass er so gut ist. Meinen letzten hatte ich nicht in so guter Erinnerung, aber dieser war wirklich Spitze. Dem Kraut hat die deutsch-luxemburgisch-elsässische Verständigung jedenfalls ganz gut getan. Da fielen die rheinischen Kartoffeln und die Nürnberger Würstchen fast ein bisschen aus dem Rahmen.


6 Antworten zu “Interregionales Sauerkraut”

  1. ich mag auch lieber die "lange" variante, braeunliche Farbe soll es haben. das sauerkraut das ich hier bekomme, kann ich nur lange gekocht essen. Es ist mir meist viel zu sauer und salzig, das muss mit Wein, Aepfeln und Zwiebeln suesser und vertraeglicher gemacht werden.

  2. ich meine das gekaufte amerikanisch sauerkraut ist mir zu sauer. Unsere Nachbarn machen aber eigenes und das werde ich bald ausprobieren und naechstes Jahr versuche ich es vielleicht selber zu machen.

  3. Manche Leute waschen ihr Sauerkraut, um Säure und Salz zu mildern. Ich habe das noch nie gemacht, weil ich immer gutes Kraut bekomme. Aber selbermachen, soll ja recht einfach sein. Wenn Deine Nachbarn nicht mehr liefern, kriegst Du das bestimmt gut selber hin.

  4. Bei uns gibts das Zeugs in guter Qualität in der Metzgerei – ich gehöre auch zur Langkoch-Fraktion…

  5. Ja, ist schon ein segen, wenn man überall gutes Kraut bekommt. Ist hier glücklicherweise auch so. Man kann es auch direkt beim Kappesbauern kaufen. Das Kraut aus dem Elsass schmeckt ein bisschen zarter als das hiesige.

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