Ich erzähl dir mein Essen…


Nichts bleibt anders oder so


Manche Dinge dürfen sich nicht ändern. Reibekuchen zum Beispiel. Auf gar keinen Fall! Aus diesem Grund richte ich beruhigende Worte an mich selbst: Ganz cool bleiben, hier wird keinem etwas geschehen. Es sind nur kleine Speckpüfferchen. Die Reibekuchen bleiben so wie sie sind, ehrlich!

Ein Herz und eine Seele: Zwiebel und Speck.

Um ganz genau zu sein, ist eine Verwandtschaft nicht von der Hand zu weisen. Speckpüfferchen werden in der Pfanne gebacken und bestehen zu einem großen Teil aus geriebenen Kartoffeln und fein gehackten Zwiebeln. Dazu kommt etwa die gleiche Menge sehr feingeschnittenen Specks. Hier, im Rheinland, bekommt man beim Metzger meist einen schwach geräucherten und schwach gepökelten Speck. Es ist eher schwierig, den weichen Speck so fein zu schneiden. Dafür profitiert das relativ frische Fleisch aber sehr von der Zubereitung in der Pfanne.

Während ich bei meinen Reibekuchen darauf bestehe, dass sie unbedingt schwimmend ausgebacken werden, kommt es bei den Speckpüfferchen auf etwas anderes an. Sie sollten vor allem sehr langsam gebraten werden und brauchen nicht ganz so viel Öl wie Reibekuchen.

Speckpüfferchen (etwa 10 Püfferchen)

etwa 400 g Kartoffeln, vorwiegend festkochend

1 Zwiebel, etwa 75 g

1 Stück Speck, etwa zu groß wie die Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1 El. Haferflocken

1 Ei

Pfeffer

Salz

Muskatnuss

neutrales Öl

Kartoffeln waschen, schälen und fein reiben,

Zwiebeln und Speck sehr fein würfeln,

Knoblauch reiben.

Alles miteinander vermischen, Ei und Haferflocken hinzufügen.

Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Eine Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen und neutrales Öl hineingeben. Kleine Püfferchen von ungefähr 8 cm Durchmesser in die Pfanne setzen und langsam braten, eventuell die Hitze runterregulieren. Sobald der Rand fest wird, können die Püfferchen gewendet werden. Die Püfferchen goldbraun braten und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Für ein zünftiges Sandwich eine Sauce vorbereiten. Rübenkraut und scharfen Senf zu gleichen Teilen mischen. Rheinisches Schwarzbrot kreisrund ausstechen und zwei Scheiben mit Butter bestreichen. Zwischen diese Scheiben ein Püfferchen legen. Die obere Scheibe mit Sauce beträufeln und das zweite Speckküchlein darauf legen. Mit einem Klecks Crème fraîche oder etwas Frischkäse krönen und mit glatter Petersilie bestreuen.

Und dann heißt es:

Blog-Event LXX - Ran an den Speck (Einsendeschluss 15. August 2011)

Das Event bei Zorras Kochtopf wird dieses Mal von Alex Chef Hansen ausgerichtet, der sich schon wie jeck auf das ganze fette Zeug freut. Ich gönne es ihm, denn ich finde die Idee klasse!


13 Antworten zu “Nichts bleibt anders oder so”

  1. genialer Titel, und ich liebe das wort "Speckpüfferchen". Bei uns sind Reiberdatschi eine Art Religion: don't touch!

  2. Oh, das schaut ja wüst knusprig aus. So, à la, ist du einen, mußt du noch einen und noch einen und noch einen essen 🙂

  3. @365 Tage: Danke Dir! Die Reibekuchen sind bei uns zu Hause auch Kult. Ich selber weäre die Letzte, die daran etwas ändern würde. Aber was soll man machen, wenn doch Blog Event ist? ;o)

    @grain de sel: So isses, einer nach dem anderen wanderte auf den Teller, und dann waren sie alle futsch…

  4. Ooooooh – und das guck ich mir hier mit leerem Magen an. Das grenzt an Folter!

  5. Über eine Portion würde ich mich jetzt riesig freuen. Und wie die ausschauen!! Aleks liebt Reibekuchen abgöttisch, trotzdem mache ich sie fast nie. Bei uns in Luxemburg heissen sie übrigens "Gromperekichelcher", kommt dem saarländischen "Grommbierkischeljer" recht nahe. Meine Oma hat manchmal etwas Hackfleisch hinzugefügt. Wahrscheinlich weil unsere Familie früher nie genug Fleisch bekommen konnte 😉

  6. @Petra: Gegen Deinen leeren Magen solltest Du aber ganz dringend etwas tun!

    @Paule: Auf die Idee mit dem Hackfleisch wäre ich nie gekommen. Aber normalerweise ändere ich das Rezept auch nicht ;o)

    @Karine: Vielleicht gibt es ja im Bioladen dunklen Zuckerrübensirup? Ansonsten geht es aber auch mit flüssigem Honig, Akazie zum Beispiel. Apfelmus passt hier aber genau so gut wie zu klassischen Reibekuchen.

  7. Nata! Gestern hatte ich 3-Sterne-Küche, heute würde ich meine Seele für eines deiner Speckpüfferchen verkaufen! Wirklich 😉 …jetzt stell ich mir dich grade im Teufelchen-Kostüm vor *fg Freut mich, dass dir doch noch sowas leckeres mit Speck eingefallen ist! Vielen Dank!

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