Joghurt ist weiß und schmeckt nach Joghurt. Fruchtjoghurt kaufe ich höchstens einmal pro Jahr, vielleicht sogar seltener. Dabei leitet mich alleine der Geschmack. Mit Sensibilität oder Besorgnis gegenüber den Inhaltsstoffen hat das nichts zu tun. Nur ganz selten kommt mal Appetit auf Himbeerjoghurt oder Pfirsichjoghurt auf, und dann ist mir auch egal, ob in der Fruchtzubereitung echte Früchte sind oder nicht.
Wenn mir der Sinn nach Joghurt steht, dann muss das Zeug eben weiß sein und nach Joghurt schmecken. Nur dann taugt das Milchprodukt als Basis für mein Müesli und zur Weiterverarbeitung mit frischen Früchten oder flüssigem Honig. Fertiger Fruchtjoghurt hat für sowas keinen Platz. Von herzhaften Anwendungen brauche ich gar nicht zu reden.
Vor ein paar Tagen bekam ich an der Supermarktkasse zwei Minibecher Almighurt von Ehrmann überreicht. Die neuen Geschmacksrichtungen hätten mich sicherlich lauthals loslachen lassen, wenn ich durch das Werbegeschenk richtig überrascht worden wäre. Doch Popcorn- und Maisjoghurt waren durch Meat and Greet inzwischen nicht mehr ganz unbekannt. Ich blieb also einigermaßen gefasst und steckte die Becherchen ein.
Nach ein paar Tagen konnte ich mich heute endlich zum Probieren durchringen. Wie erwartet, war Popcorn tatsächlich genießbar (tschuldigung, hatte Hunger!) und Mais hatte schon beim Abziehen des Deckels verloren. Beim Öffnen des Maisjoghurts schlägt einem eindeutig der Geruch von Dosenmais entgegen, vielleicht etwas intensiver. Das ist nicht schlecht, weckt aber die falschen Assoziationen. Mir fehlt da Knoblauch und Grillfleisch. Eventuell könnte man mit Maisjoghurt auch einen kalorienarmen Nudelsalat herstellen, wenn man jemanden kennt, der sowas essen möchte. Pur habe ich leider nicht einmal den Minibecher geschafft, weil mich die Schalen von kleinen Maiskörnern darin extrem gestört haben.
Popcornjoghurt war zwar ganz lecker, aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass ich Popcorn herausgeschmeckt hätte. Obwohl es so aussieht, als wäre fein zerschredderter Mais im Joghurt, hätte man mir auch erzählen können, es wäre Nusskuchengeschmack oder Birchermüesligeschmack. Nix gegen neue Geschmacksrichtungen. Aber ich bleibe weiterhin bei Joghurt mit Joghurtgeschmack.
11 Antworten zu “Unter den Deckel geschaut”
Diese Haltung zu Produkten gefällt mir.
Ich krieg überhaupt nix mehr mit, von solch exotischen Geschmacksrichtungen hab ich noch nie was gehört.
Ich kauf immer so einen großen 1 kg-Topf türkischen Joghurt bei meinem Gemüsedealer und bestimme die Geschmacksrichtung dann durch die Zugabe von Marmelade oder auch Lemoncurd o.Ä.
Weil ich auch ziemlich viel herzhafte Joghurtsaucen und Dips mache, ist das ideal, denn so hab ich die Wahl.
Vielleicht rühr ich demnächst einfach n büschen Popcorn drunter? ;o)
Dann weiß ich ja jetzt, was ich nicht probiere.
PS: Das Foto ist klasse! Kompliment!
@Freundin des guten Geschmacks: Ich kann nichts dafür. Mein Bauch sagt mir, was ich essen soll.
@Steph: Im Grunde machst Du's so wie ich auch. Das Popcorn müsstest Du vorher aber schon durch den Blitzhacker jagen. In ganzen Stücken dürfte es leicht pappig werden.
@LiLaLaunebär: Danke für das Kompliment :o) Ich werde es an das Fotomodell weiterreichen. Das mit dem Joghurt ist natürlich Geschmackssache. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Leute solche Sachen mögen.
ich hätte nichts gegen das Model auf dem Kanapee.
Ich muss endlich auch mal zu den phantastischen Fotos in diesm Blog gratulieren!
Und was hat die Katze zu den neuen Geschmacksrichtungen gesagt?
Besonders glücklich sieht sie ja auch nicht gerade aus ;o)
@lamiacucina: Model auf Kanapee? – Mein Kater bleibt hier!
@Genießer: Vielen Dank, das ist echt nett! :o)
@Suse: Der Kater macht sich leider gar nix aus Joghurt. Näher als auf dem Foto geht er gar nicht an Milchprodukte ran.
Aber er ist halt gerne in meiner Nähe, deswegen sprang er gleich auf den Tisch, als ich die Kamera zückte.
Diese Verkostung ist ja 'ne echte Herausforderung. Ich weiß nicht, ob ich ihr gewachsen gewesen wäre….
@Petra: Du weißt doch wie das ist. Gewisse Härten muss man einfach in Kauf nehmen. Übrigens gab es schon verkostungen bei anderen Foodbloggern, die ich viel härter fand!