Ich erzähl dir mein Essen…


Besuch bei den Nachbarn


Auf den Bildern, von oben nach unten: 

Smoothie mit Kater, Supermarkt in Eupen, 

Butter, Butterbrot mit Kwatta (Schokopaste), 

Petit Suisse, Käse,  

Cassonade bruin, Petit Suisse mit Cassonade.

Belgien verspricht immer eine Menge Spaß. Immerhin gelten die Belgier als Erfinder der Fritten, was sie in meinen Augen zu kulinarischen Genies macht. Wer mich kennt, weiß, dass ich jedem Belgier grundsätzlich so begegne, als wäre er höchstpersönlich für dieses Geschenk an die Menschheit verantwortlich. Mit anderen Worten: Ich pflege ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn.

Natürlich besteht diese Freundschaft nicht nur aus Fritten. Man darf nicht vergessen, dass die Belgier unter ihren zirka 600 Bieren auch einige höchst angenehme Sorten haben. In der Regel passen diese aber immer sehr gut zu Fritten und zu belgischem Käse. Woran es liegt, dass belgischer Käse so viel unbekannter ist als das belgische Bier, ist mir ein Rätsel, denn in den Kneipen wird gerne beides zusammen serviert.

Dabei muss der Käse gar nicht unbedingt aus Belgien stammen, um zu einem echt belgischen Erlebnis zu werden. Eine Spezialität, für die ich fast noch mehr Bewunderung hege als für die Fritten, das sind Käsekroketten, die meist aus Emmentaler und Gruyere, manchmal auch Parmesan, gemacht werden. Ein brillianter Schöpfergeist, von dem ich denke, dass er ein Belgier war, hat in dieser Spezialität die Vorzüge von Fritten und Käse vereint. – Genialer geht es doch nicht, oder?

Glücklicherweise ist dieses Spaßland nur eine Autostunde entfernt und ein kleiner Ausflug ist jederzeit machbar. Trotzdem war ich lange Zeit nicht dort, und ziemlich froh, als ich am Samstag endlich wieder die Gelegenheit zu einem kleinen Abstecher nach Eupen hatte. Zwei Supermärkte (Delhaize und Carrefour) unterzog ich einer gründlichen Plünderung, um mich endlich wieder mit dem Nötigsten einzudecken: Schokolade, Bier, Kekse, Käse, Krabben, Brot, …  was man halt so braucht.

Passend dazu eine Lütticher Spezialität am Montagmittag: Lütticher Salat. Die Anregung kam von hier.

Für 4 bis 5 Personen empfiehlt das Rezept 500 g grüne Bohnen und 500 g Kartoffeln. Für gute Esser oder ohne weitere Beilagen dürfte man aber auch gut das Doppelte nehmen, denke ich.

Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen und Bohnen in Salzwasser gar kochen. Die Kartoffeln pellen und in Scheiben schneiden, mit den Bohnen mischen und beides abgedeckt beiseite stellen.

Etwa 400 g durchwachsenen Speck in Butter und Öl knusprig braten. Zum Schluss zwei Zwiebeln fein hacken und in dem Fett glasig dünsten. –  Anders als das Original habe ich darauf verzichtet und die Zwiebeln hinterher roh unter den Salat gemengt.

Pro Person einen Esslöffel Essig zu dem Speck geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und über die Kartoffeln und Bohnen geben. nach Bedarf weiteren Essig und Öl hinzufügen, bis der Salat genug Marinade hat.

Zum Schluss fein gehackte Petersilie dazu geben und den Salat kurz durchziehen lassen.


18 Antworten zu “Besuch bei den Nachbarn”

  1. Darum beneide ich Dich wirklich, nur ein Katzensprung und schon ist man im Frittenhimmel!
    Den Käse und das Bier können sie gern behalten, aber für Fritten bin ich immer zu haben :o)

    Ach so, und natürlich für Schokolade, aber das versteht sich ja von selbst…

  2. Und ich habe jahrelang fast nebenan gewohnt… *schnüff*

    Aber die besten belgischen Pommes hab ich mitten in Aachen gegessen – damals..

  3. Genau, Schokolade! Ich dachte kurz, die ließest du plötzlich unter den Tisch fallen.

  4. Du schreibst einfach genial, immer wieder ein "Genuss" zu lesen.. ach ja… und lecker sieht es auch noch aus! ;0) ;0)
    GLG Maren

  5. Welch kulinarisches Schlaraffenland, das nebne "Fritten mit Käse" bei ca. 600 Biersorten immerhin auch einige höchst angenehme Sorten hat :o)
    Nennt man sowas eigentlich Kult?

  6. @Tina: Och nee, Tina, wie kontest Du nur wegziehen?

    @SchnickSchnackSchnuck: Viele Leute fahren, glaube ich, nur wegen Schokolade und Pralinen nach Belgien. "Chocolatier" ist dort ein richtiger Ausbildungsberuf.

    @lamiacucina: Schmeckt wirklich super, kann ich bestätigen.

    @Maren: Leser mit derart gutem Urteilsvermögen weiß ich zu schätzen :o)

    @Suse: Fritten, Bier und Käse, – das nenne ich eine ordentliche Lebensgrundlage ;o)

  7. Danke fürs Mitnehmen nach Belgien und den schönen Salat. Von uns aus ist das auch weit weg…

  8. @Tina: Wer glaubt schon an sowas?

    @Barbara: Nix zu danken, mach' ich doch gerne! Ich sollte die Nähe zur Grenze wohl öfter nutzen…

  9. @Frau Nilsson: So, habs nachgetragen und auch gleich verlinkt. Dunkle Cassonade ist sehr aromatischer Zucker, der ein bisschen Feuchtigkeit enthält. Wenn er alt wird, dann klumpt er zu einem ziemlich harten Brocken zusammen. Man isst ihn z.B. zu Pfannekuchen und Waffeln.

  10. Ich war gerade auch in diesem wunderbaren kleinen Land und kann Deinen Eintrag nur unterstreichen -mehrfach!
    VG,
    Claudi

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