Ich erzähl dir mein Essen…


Eine Hymne zum Essen


Unmöglich, an Schottland zu denken, ohne gleich dieses Lied im Kopf zu haben… By yon bonnie banks and by yon bonnie braes / Where the sun shines bright on Loch Lomond (…) But me and my true love will never meet again / On the bonnie, bonnie banks of Loch Lomond – Wie wahr! Ebenso unmöglich, Shortbread zu essen, ohne dabei an Schottland zu denken.

Die Meisterin der Süßen Künste erwähnte ganz nebenbei, mit ihren Shortbreads nicht so zufrieden zu sein. Obwohl kaum anzunehmen ist, dass Ulrike irgendwas produziert, was nicht wunderbar schmeckt, buddelte ich in der Bücherecke nach einem Rezept. Von meiner ersten Schottlandreise vor 18 Jahren hatte ich ein Buch mitgebracht, das ganz original sein sollte, wie man mir versicherte. Ein Freund und großartiger Koch gab an, die Autorin sogar persönlich zu kennen. Das Buch musste also mit. Seit 1991 nehme ich Scottish Cookery von Catherine Brown immer wieder gerne zur Hand und schmökere darin. Doch letztlich hat es mir den größten Dienst erwiesen, indem es ein passendes Rezept für Ulrikes Ansprüche lieferte.

Ich habe längst nicht so viel Ahnung von solchen Sachen, als dass ich beurteilen könnte, was eigentlich der Knaller an diesem Rezept ist. Doch ich bekam eine Probe von dem Ergebnis und es war köstlich!

Here we go:

Catherine Brown macht zu den Zutaten einige Vorbemerkungen. Sie empfiehlt ein helles weißes Weizenmehl mit niedrigem Glutenanteil. Backstarkes Mehl soll das Gebäck hingegen hart machen. Feines Vollkornmehl könnte zwar eingesetzt werden, allerdings sollte es mit Auszugsmehl gemischt werden, damit der feine Buttergeschmack auch zu Geltung kommt. Knuspriger wird das Shortbread, wenn etwas Reismehl oder Maismehl mit Weizenmehl gemischt wird.

Butter verleiht dem Shortbread seinen typischen Geschmack. Es ist also nur logisch, auch angesichts der verwendeten Menge, dass die Qualität der Butter für das Backergebnis entscheidend ist.

Zum Backen von Shortbread sollte feinster Zucker verwendet werden, eventuell gemischt mit etwas Puderzucker. Brauner Zucker setzt sich zu stark gegen das feine Butteraroma durch.

175 g Mehl

125 g Butter

50 g Zucker

Backofen auf 150° C vorheizen, ein Backblech einfetten.

Teig kneten

Butter und Zucker auf die Arbeitsfläche geben und verkneten.Mehl auf die Arbeitsfläche geben und nach und nach einarbeiten, bis ein weicher, formbarer, nicht zu fester Teig entsteht. Falls nötig, noch mehr Mehl hinzufügen.

Teig formen

Hinsichtlich der Form gibt es einige Klassiker. Rund wie eine Scheibe ausgerollt, in eine originale Shortbreadform gedrückt, in Streifen geschnitten… Das Shortbread sollte halt wie Shortbread aussehen. Wichtig ist nur, dass es ein paar Mal mit einer Gabel eingestochen wird, damit beim Backen der Dampf entweichen kann. Wie dick das Gebäck ausgerollt wird, bestimmt darüber, wie lange es im Ofen bleiben soll. Für sehr dickes Shortbread kann das schonmal eine Stunde dauern. Da muss man sich wohl durch Ausprobieren herantasten, denn das Gebäck soll hell bleiben und dennoch im Inneren durchgebacken sein.

Ich empfehle aber einen Blick in den Kleinen Kuriositätenladen, wo es, wie immer, erstklassige Fotos gibt, auf denen sich eine klassische Form gut erkennen lässt. Stephs Shortbread bleibt 40 Minuten bei 160° C im Ofen.

Einige Kölner mögen bei der Melodie zu Bonnie Bonnie Banks of Loch Lomond stutzig werden. Kein Wunder, denn sie singen dieses Lied regelmäßig im Stadion mit, allerdings in dieser Version. – Welche Version wohl das Original ist…?


2 Antworten zu “Eine Hymne zum Essen”

  1. Ich glaub, die Jungs von runrig haben nix gegen die echtkölsche Version, da gibt´s soviel ich weiß eine Freundschaft. Das Shortbread hört sich gut an – wo krieg ich glutenarmes Mehl her?

  2. Wenn ich das richtig verstehe, geht es nur darum, nicht das backstarke Mehl zu verwenden, das generell mehr Gluten enthält. Also sollte normales Mehl, Type 405 in Ordnung sein.

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