Ich erzähl dir mein Essen…


Kulturgeschichte der Käseklopse


 

Die meisten Menschen glauben, dass New York City früher Nieuw Amsterdam, also Neu Amsterdam genannt wurde. Es handelt sich dabei lediglich um eine gerne erzählte Geschichte, einen weit verbreiteten Irrtum. In Wirklichkeit hieß die Metropole am Hudson schon bei ihrer Gründung New York City.

Sehr schnell breiteten sich dort die amerikanischen Sitten aus. Vor allem das, was wir heute unter amerikanischer Esskultur verstehen, fand in New York rasch Verbreitung. Die amerikanischste von allen Speisen, der Hamburger, hatte seine Hauptstadt gefunden. – New York und der Hamburger sind untrennbar miteinander verbunden.

Da die niederländische Kolonie ihren Verwaltungssitz in NYC hatte, bestand ein reger Austausch in den kulturellen Gepflogenheiten. Binationale Programme und Einrichtungen, gegenseitige Besuche, Schüleraustausch, man kennt sowas ja. Auf diese Weise fiel recht schnell auf, dass auch die Holländer sehr große Freunde der Fleischklopse waren, die sie jedoch mit holländischem Käse zu verfeinern pflegten. Das Originalrezept für niederländische Fleischklopse sieht unbedingt Old Amsterdam vor, einen 18 Monate gereiften Gouda. Die Originalklopse sind also tatsächlich Old Amsterdamer Käseklopse.

Man kann nicht sagen, dass es den New Yorker Bürgern wirklich leicht gefallen ist, die Tatsache zu akzeptieren, dass diese beiden Nationalgerichte einander so ähnlich sind. Aus diesem Grund kam es kurz nach der Stadtgründung zu einer vorübergehenden Namensänderung in Nieuw Amsterdam. Aber das kann man auch verstehen.

Natürlich ist diese Geschichte von vorne bis hinten erstunken und erlogen. Nicht gelogen ist hingegen dies: Alter Gouda macht sich unheimlich gut in Fleischbällchen.

Old Amsterdamer Käseklopse 

300 g Schweinehack

100 g Old Amsterdam, grob geraffelt

1 Zwiebel

1 Ei

1 Hand voll feine Haferflocken

Gewürze: Salz, Zitronenpfeffer, Paprika, Curry, Knoblauchpulver

Alles gründlich mischen und zu Klopsen formen. In einer beschichteten Pfanne mit wenig Öl langsam braten. Nicht zu früh wenden.

So, jetzt hab ich Appetit auf Curry. Beim nächsten Mal erzähle ich Euch dann was über das sagenumwobene Gouda in Indien. Echt! Das gibt es wirklich!


9 Antworten zu “Kulturgeschichte der Käseklopse”

  1. Wie? Du hast uns schamlos an der Nase herum geführt? Ich weiß ja nicht,ob da so schnell wieder ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann. Nicht mal mit dem leckeren Old Amsterdam

  2. Was Du nicht berichtet hast ist, dass ein Charles Stewart Burger irgendwann die Gouda-Würfelchen mangels Messer nicht herstellen konnte und stattdessen den Käse in Scheiben auf die Amsterdame Klopse legte und unter dem Namen "C.S.Burger's beste Klopse" vermmarktete. Und so entstand der Cheeseburger…

  3. @Suse: Probier die Käseklopse mal aus und dann reden wir nochmal ;o)

    @Martin: Den Cheeseburger gibt es wirklich? Ich dachte, das sei nur eine Legende…

  4. Mögen Katzen überhaupt Käse ? Hoffentlich ist das Rezept von deiner Fabulierfreude unbeeinflusst und stimmt. Das kommt auf die Nachkochliste.

  5. @lamiacucina: Meine Katzen mögen keinen Käse, aber das müssen sie auch nicht. Das Essen ist ja nicht für die Miezen gedacht. Der Kater wollte halt nur gerne aufs Bild :o)

    Die Käsebällchen sind wirklich lecker. Mich würde nur interessieren, ob Du in Basel holländischen Käse kaufen kannst?

  6. Gut dass ich bis zum Ende gelesen habe, sonst hätte ich gleich mal mit meinen neuen Geschichtskentnissen angegeben :o).

    Fein, Deine Cheeseburger 🙂

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