Ich erzähl dir mein Essen…


Training an der Stange


Spargel gilt allgemein als gesund. Vermutlich, weil es ein Gemüse ist, und Gemüse steht ja immer irgendwie im Verdacht, zu ruinieren, was man mühsam mit fettem Essen, Sauferei und Schlafentzug erarbeitet hat.

Für mich sind die weißen und grünen Stangen das reinste Fitnessgemüse, denn sie treiben mich bei jeder Gelegenheit mit dem Fahrrad zum Spargelhof. Zugegeben, wäre der sportliche Ehrgeiz wirklich ernstzunehmen, dann würde ich wohl den Spargel in Kerpen oder Bergheim kaufen, statt mich mit läppischen sechs Kilometern bis zum Kölner Stadtrand zu begnügen. Dann würde es aber noch länger dauern, bis der Spargel an der heimischen Futterkrippe angekommen ist.

Zur heutigen Saisoneröffnung im Hause pastasciutta, entbeinte ich einen Hühnerschlegel, der zunächst mit etwas Meersalz in die Grillpfanne ging. Danach, zum Weitergaren bei 180° C, in den Ofen. Eigenartigerweise schmecken Hühnerbeine ohne Knochen mir irgendwie besser. Das saftige Fleisch ist auf diese Art angenehmer zu essen. Durch die Grillpfanne hatte es außerdem ein ganz tolles Aroma. Vor dem Grillen sollte man das Fleisch wie ein Päckchen zusammenlegen und mit einer Rouladennadel verschließen. Auf diese Weise bleibt das ganze Päckchen schön umhüllt und die Haut schrumpft nicht zu einem wabbeligen Knubbel zusammen. Dazu gab es Basmati, mit angeschwitzten Zwiebeln in Spargel-Hühnerfond gegart, bis die Flüssigkeit ganz entwichen ist.

Der Star des Tages benötigte keine nennenswerte Vorbereitung. Weil der Spargel so wahnsinnig frisch war, gab es nix zum Wegschneiden. Nur an den grünen Stangen sollte man unten ein bisschen was abbrechen. Der weiße will natürlich geschält werden. Danach wird er schräg in Scheiben geschnitten und mit Meersalz in Olivenöl gebraten, kurz und heiß. Der Spargel soll knackig bleiben und ein kleines Bisschen Farbe annehmen. Zum Schluss noch etwas Knoblauch dazu, – und fertig!


11 Antworten zu “Training an der Stange”

  1. Ich wuerde auch gerne irgendwo hinradeln koennen um meinen Spargel zu kaufen, Du Glueckspilz. Erstens bekomme ich ja keinen richtig frischen Spargel, zweitens wuerde es dann uebermorgen noch kein Essen geben und drittens ist Radfahren hier der reine Selbstmordversuch.
    Als ich noch in der Pfalz wohnte habe ich das auch sehr gerne gemacht. Spargel gab's bei uns im Ort immer super frisch.

  2. Ich habe mir gestern meine erste Grillpfanne gekauft – und bin schon gespannt auf das Ergebnis.

  3. @Freundin des guten Geschmacks: Mein Ding isses auch!

    @lamiacucina: So lange das Wetter schön bleibt, bin ich dabei.

    @My Kitchen in the Rockies: Das ist echt schade. Mit Beginn der Spargelsaison geht der Hofverkauf hier in eine neue Runde. Danach kommen so langsam alle anderen guten Sachen, die in dieser Gegend wachsen.

    @Nathalie: Grillpfanne ist in super. Am besten ist Gusseisen. Freue mich auf den Bericht!

  4. Super Idee, die Hühnerschlegel zu entbeinen, bin ich bisher noch gar nicht drauf gekommen. Meine Familie mag die "Knochenarbeit" mit dem Geflügel nämlich nicht so. Und den Reis in dem Spargelsud zu garen, ist auch eine tolle Anregung. Danke!

  5. das ist mal ein Spargelrezept, für das ich meine Grillpfanne einweihen kann… sie steht schon Monate niegelnagelneu im Regal.
    Ich habe noch nie Hähnchenkeulen entbeint… aber jetzt wage ich es mal, im Gefrierer liegen noch 12 Stück davon, genug zum Üben :-))

  6. Hallo nata,
    superlecker..mhhhh yummy! Momentan gibt es jede Woche bei uns Spargel, wir moegen ihn beide sehr gern und schoen knackig ist er wirklich ein absoluter Genuss! Gestern erst sind wieder 2 Packetchen in meine Einkaufstasche gewandert… und so werde Deine Zubereitungsart auch mal ausprobieren! ;0)
    Liebe Gruesse
    Maren

  7. Ach herrje, das ist ja wirklich übel!!!! Da musstest du sicher ordentlich Schokolade, Eis und Kistenweise Wein zum Ausgleich zu dir nehmen…

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