Ein schönes Stück Rhabarbertarte, das wär’s! Ganz dünn sollte das Gebäck sein, mit einem zarten und knusprigen Boden. So stelle ich mir das vor. Darauf eine cremige Auflage aus Sahne und Zucker und keinesfalls zu viel Rhabarber. – Doch die Sache ist heikel. Für Rhabarberkuchen habe ich genau einen Versuch! Das heißt, ich backe maximal einen Kuchen mit Rhabarber pro Jahr. Dann esse ich ein Stück oder zwei, und den Rest friere ich ein. Für den Rest des Jahres bin ich damit versorgt.
Weil ich mich auf den bevorstehenden Genuss freue, kündige ich mein Vorhaben begeistert an: Demnächst backe ich mal eine schöne Rhabarbertarte!
Die Reaktion fällt in jeden Jahr gleich aus. Den Rhabarberkuchen könne ich alleine essen und bäh, sowas geht überhaupt nicht, ob ich vielleicht noch wissen wolle, was ich damit machen könne… Na, gut, dann also wieder ein Stückchen für mich, und den Rest in den Tiefkühler…
Tja denkste, offenbar hat sich das Klima in der Rhabarberzone auch verändert. Jedenfalls stellte sich heute Nachmittag heraus, dass Rhabarberkuchen zwar immer noch bäh, dass aber eigentlich der Geschmack auch völlig unbekannt ist. – Ach, so? Vielleicht mal probieren…?
Am Ende steht überraschenderweise fest, dass Rhabarbertarte eigentlich sehr lecker ist. Und dass in diesem Jahr wohl nicht so viel zum Einfrieren übrig bleibt.
Für ihn backe ich gar nicht.
Der schwarze Kater hat zwar keine Vorurteile gegenüber Rhabarbertarte,
aber er bekommt trotzdem nichts.
Dabei würde der Miezekerl so gerne mal probieren…
Rhabarbertarte
125 g Mehl
40 g Zucker
1 kl. Prise Salz
1 Eidotter
75 g Butter
etwa 50 g fein gehackte Haselnüsse
Alle Zutaten rasch zu einem festen Teig kneten. Falls sich der Teig gut bearbeiten lässt, dann kann er sofort dünn ausgerollt werden. Wenn der Teig jedoch klebt (was bei warmem Wetter zu erwarten ist), dann sollte er in Klarsichtfolie eingepackt und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank gegeben werden. Dann rollt man den Teig ganz dünn aus und legt ihn in eine Tarteform (26 cm), die mit Backpapier vorbereitet wurde. Bis zur weiteren Verarbeitung geht die Form mit dem Teig in den Tiefkühler.
Backofen auf 190° C vorheizen.
Für die Füllung drei dünne Stangen Rhabarber putzen und in kleine Stücke (etwa 5 mm) schneiden.
200 g Sahne mit einem Ei, etwas Vanille und 100 g braunem Zucker (dunkle Cassonade in diesem Fall) sowie 2 El. Speisestärke verquirlen.
Tarteboden aus dem Tiefkühler nehmen, Rhabarberstücke darauf verteilen und Creme darüber gießen.
50 Minuten backen.
11 Antworten zu “Für wen backe ich hier eigentlich?”
wie heisst das Sprichwort ?
Little strokes fell big pieplants !
Also ein Krümelchen von dem Knusperteig könntest Du Deinem schwarzen, felinen Mitbewohner ruhig abgeben.
Mir hättest du auch gerne ein Stückchen vorbeibringen können. Nun backe ich aus lauter Frust eben einen Rhabarber-Streuselkuchen auf besonderen Wunsch meiner Herren.
Danke für das Rezept! Ich kenne nur das klassiche Rezept mit Eischnee obendrauf (und liebe es), aber das wird ja auch mal langweilig 🙂
na für mich backst Du jedenfalls nicht, ich habe nämlich von dieser Köstlichkeit nix gehabt! *grmpf…
Ich liebe Rhabarberkuchen & mache jedes Jahr mehr als einen. Für heute steht eigentlich noch einer mit Ingwerstreuseln an. Wobei die Tarte auch sehr gut aussieht.
@lamiacucina: Ganz richtig, irgendwann geben sie alle nach.
@Carmen: Ich esse dem Kater ja auch nicht das Katzenfutter weg ;o)
@Risikomanagerin: Eigentlich würde ich gerne mal Rhabarberkuchen mit Baisermasse drauf backen, aber so weit bin ich noch nicht.
@Arthurs Tochter: Du arbeitest wohl mit dem Kater zusammen ;o)
@kochschlampe: Vielleicht kommt es ja in diesem Jahr mal zu einem zweiten Kuchen. Der erste ist ja schon fast aufgegessen.
@Ostwestwind: Als Streuselkuchen mag ich Rhabarber aber auch sehr gerne. Damit geht es Euch sicherlich nicht schlecht ;o)
Kann ich gar nicht verstehen, daß Du nur einen Rhabarberkuchen pro Jahr bäckst. Ich habe meine Eltern dieses Wochenende auch mit einem "beglückt". Ganz schlicht Rührteig mit Obst drauf. *schwärm*
Sie haben sich meinen Katz ausgeborgt, geben Sie es zu!
@Monika: Nein! Das ist mein Kater. Der ist garantiert nirgendwo ausgeliehen :o))