Ich erzähl dir mein Essen…


“Mach doch mal Senfsauce!”


 

Blogs lesen ist wie Plaudern mit Freunden. Meist drehe ich meine Runde morgens, nach dem Frühstück. Die Kontaktlinsen schlafen noch und ich sitze mit Brille und Nachtgewand am Schreibtisch. Macht nichts, wir sind ja gute Freunde, da darf man auch mal extrem casual vorbeikommen. Beim Blick in Utechts Blog war mir so, als hätte ich einen freundlichen Hinweis vernommen: Mach doch mal Schellfisch mit Senfsauce! 

Oh ja, das klingt lecker! Schellfisch halte ich sowieso für total unterschätzt und Senfsauce… Ja gut, dann eben mit Senfsauce. Mir ist, als hätte ich noch nie welche gegessen. Dass ich sie noch nie gekocht habe, steht jedenfalls fest. Bei Astrid gab es mal was dazu, in mehreren Variationen. Da blieb mir die feine Mousseline im Gedächtnis. – Alles klar, Ihr habt mich mal wieder überredet!

Schellfisch mit Senfsauce, Kartoffeln und Spinat

Der Holländer m.V. bietet Schellfisch so an, dass er dicke Stücke vom ganzen Fisch herunter säbelt. Zu Hause schneide ich dann nur noch rechts und links der Gräte die Filets herunter. Bis zur weiteren Verarbeitung liegen die Filets auf einem Teller unter Klarsichtfolie im Kühlschrank.

Kartoffeln waschen, schälen und in Spalten schneiden. Auf ein Backblech oder in eine flache Form geben und mit Erdnussöl oder Olivenöl beträufeln, nicht salzen! Bei 180° in den Ofen geben, bis sie goldbraun sind, gelegentlich wenden. Dauert (wenn der Ofen nicht vorgeheizt ist) etwa 45 Minuten. Kurz vor dem Servieren salzen.

Spinat gründlich waschen. Als Beilage für zwei Personen nehme ich 500 bis 600 Gramm. Den gewaschenen Spinat kurz in kochendes Salzwasser werfen, bis er zusammenfällt. Dann herausheben und in Eiswasser geben. Die gekochten Blätter aus dem Wasser fischen, gründlich ausdrücken und bis zur weiteren Verwendung in ein Sieb legen und kühl stellen.

Für die absolut schweinöse Sauce die Zutaten bereit stellen:

2 Eigelb

125 g Butter in kleinen Stücken

2 El. guten Essig

Salz

etwa 2 El. richtig leckeren Senf

etwa 100 ml Sahne

Zunächst die Eigelbe mit Essig und Salz in einer Schüssel verquirlen. Die Schüssel auf ein heißes Wasserbad setzen. das funktioniert am besten, wenn man Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringt, dann ein Sieb in den Topf hängt und die Schüssel mit den Eiern in das Sieb stellt. Günstig ist auch, wenn die Schüssel einen Rand hat, an dem man sie immer wieder aus dem Dampf heben kann.

Eier gründlich schlagen, bis die Masse warm wird. Dann nach und nach die Butterstückchen hineinschlagen. Wenn die Masse zu heiß wird, die Schüssel kurz heraus heben und weiterschlagen.

In zirka drei Munuten bekommt man auf diese Weise eine herrliche Buttersauce. Mit der selben Menge Eigelb kann man übrigens auch weitaus mehr Butter binden, aber das ist in diesem Fall nicht erwünscht.

Die Sauce soll nun unter Rühren abkühlen. Zum Schluss noch den Senf reinrühren und dann bis zur Fertigstellung aufbewahren.

Fertigstellen: Im Grunde kann es losgehen, sobald die Kartoffeln fertig sind. Dann werden sie gesalzen und kurz gewendet.

Den Spinat in heißem Olivenöl mit Knoblauch anschwitzen, reichlich Sahne aufgießen und kochen lassen.

Fisch salzen und in Mehl wenden. In einem Gemisch aus Butter und Olivenöl auf der Hautseite anbraten. Sobald der Rand weiß wird, den Fisch wenden.

Für die Sauce Sahne steif schlagen. Die Sauce nochmal über dem Wasserbad erwärmen und dann die Sahne unterrühren. Abschmecken, und servieren.


6 Antworten zu ““Mach doch mal Senfsauce!””

  1. Teufel noch eins! Und da schreibe ich heute von den Soleiern und einem – irgendeinem – Weissweinsenf. Dabei weiß doch jedes Kind, dass man natürlich unbedingt einen Kölner Senf dazu braucht! Sobald ich meinen Luxuskörper mal aus der Sonne hebe, werde ich das im Post noch ändern!

  2. Könnt ich glatt schon wieder essen. Doch der heutige Tag ist von Vorbereitungen für ein Abend-Brot geprägt: Selbiges backen und Hummus, Pesto, Tomatenconfit bereiten.

  3. Und dazu Kartoffelspalten … ein Träumchen! 🙂

    @AT: Du könntest auch Bautzner Senf nehmen. 😉

  4. Bei uns gab es heute eine ähnliche Sauce. Ich sitze auch meist höchst casual vor dem PC. Zum Glück sieht mich niemand. 😉

  5. Klassisch und lecker, genau richtig für Karfreitag.
    Seitdem Claus mal von der Senfmühle berichtete lasse ich mir deren Senf in den Norden schicken. Man soll es ja nicht für möglich halten, was es da für Unterschiede gibt.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner